Kaum Frauen in Topetagen von Jungunternehmen
Bei den zehn Unternehmen, die in den vergangenen 15 Jahren gegründet wurden und die in einem der Indizes der Dax-Familie vertreten sind, liegt der Frauenanteil im Vorstand bei 5,4 Prozent. Im Schnitt der 160 Unternehmen aus Dax, MDax und SDax sind es 12,6 Prozent. „Mit dem Börsengang, spätestens mit der Aufnahme in einen der Dax-Indizes, erreichen die Unternehmen eine Größe und einen Reifegrad, die ein anderes unternehmerisches Selbstverständnis erfordern als ein Startup“, argumentierten Ankersen und Berg.
Bis auf den Online-Möbelhändler Home24 und das Pharmaunternehmen Medios sind der Studie zufolge alle Vorstände der Jungunternehmen, die seit höchstens fünf Jahren in einem der Dax-Indizes notieren, ausschließlich mit Männern besetzt. Viele der Börsenneulinge waren zuvor Startups, die in Deutschland überwiegend von Männern gegründet werden.
„Neue Führungskräfte werden dabei zunächst vor allem aus dem persönlichen Netzwerk der Gründer rekrutiert“, heißt es in der Studie. Die Vorstandsmitglieder seien noch häufiger männlich und noch häufiger Wirtschaftswissenschaftler als beim Durchschnitt der Unternehmen der Dax-Familie. „Die Gründer umgeben sich häufig mit Personen, die ihnen sehr ähnlich sind, und halten an ihnen fest.“
Ebenfalls interessant: Frauen in Führungsetagen: Diese Strategie verfolgt das HR-Startup Personio
Traditionelle Konzerne mit höherem Frauenanteil
In den Vorständen der 30 Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren den Einzug in Dax, MDax oder SDax schafften, arbeiteten am 1. April 98 Männer und 11 Frauen. Das entspricht einem Frauenanteil von 10,2 Prozent. Anders sieht es in den Topetagen von Abspaltungen traditioneller Konzerne aus, die als eigene Unternehmen an die Börse gingen. Der Frauenanteil liegt den Angaben zufolge dort bei 17,2 Prozent. Diese Firmen seien mit der strategischen Bedeutung einer vielfältig zusammengesetzten Führung häufig bereits aus dem Mutterkonzern vertraut.
Der Bundestag beschloss jüngst, dass in börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Firmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten und mehr als drei Vorständen künftig mindestens eine Frau im Vorstand sitzen muss. Bei Neubesetzungen der Posten muss darauf Rücksicht genommen werden.
Andere börsennotierte oder mitbestimmte Unternehmen, die nicht unter die Vorgabe fallen, sollen künftig begründen müssen, wenn sie den Vorstand ohne Frauen planen – wenn sie also eine „Zielgröße null“ in ihren Berichten angeben. Geschieht das nicht, drohen Bußgelder. Das Gesetz muss noch durch den Bundesrat.
Der Allbright-Stiftung zufolge ist Delivery Hero das einzige Unternehmen in der obersten Börsenliga der 30 Dax-Konzerne, das noch die „Zielgröße null“ angibt. Das Unternehmen erklärt in seinem Geschäftsbericht, die Zusammensetzung des Vorstands habe sich bewährt. „Dies schließt jedoch eine Steigerung des Frauenanteils auf dieser Führungsebene selbstverständlich nicht aus.“ dpa
Wenn sich mehr Frauen für Sowas interessieren würden, dann gäbe es da auch mehr Frauen.
Da künstlich pushen zu wollen ist nichts als krampfhafter Genderblödsinn.