Steigerung um 20 Prozent: So kommen mehr Frauen in die Führungsetage

Wenn Management- und Führungsebenen eines Unternehmens diverser besetzt sind und es eine Frauenquote gibt, die zu erfüllen ist, performt das Unternehmen in vielerlei Hinsicht besser. Das ist inzwischen hinreichend belegt. Aber wie motiviert man Frauen und marginalisierte Gruppen, sich auf Jobs mit Führungsverantwortung zu bewerben?
Die Zurich Insurance Group hat in Zusammenarbeit mit der britischen Regierung eine Studie durchgeführt, um genau diese Frage zu beantworten. Demnach stieg der Anteil der Bewerbungen von Frauen auf Managementpositionen um 20 Prozent, nachdem der Versicherer alle Stellenanzeigen als flexible Arbeitszeitmodelle ausgeschrieben hatte. Neben Teilzeit wurde auch die Möglichkeit des Jobsharing sowie weitere flexible Modelle angeboten. Außerdem wurde darauf geachtet, genderneutral zu formulieren.
Insgesamt haben sich im Zuge der Maßnahmen 16 Prozent mehr Frauen beworben; als direktes Resultat wurden 33 Prozent mehr Frauen in Senior-Positionen eingestellt. Im Ganzen erhält die Zurich Insurance Group mehr als doppelt so viele Bewerbung von Männern und Frauen, seit die inklusivere Sprache und die flexiblen Arbeitszeitmodelle angepriesen werden. Die Ergebnisse zeigten klar, dass sich alle Arbeitnehmenden die Möglichkeit wünschten, ihren Workload flexibler zu verteilen, sagte Alison Martin, Chief CEO EMEA bei Zurich, gegenüber Bloomberg. Mit nur wenigen Wörtern in den Stellenanzeigen sei es gelungen, ein diverseres Umfeld zu schaffen, ordnet Zurich weiter ein.
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Auch im Jahr 2020 ist das Thema Gleichberechtigung in deutschen Unternehmen noch nicht vom Tisch. Der Eindruck, dass sich ohne gesetzlichen Zwang zu wenig tut, ist nicht von der Hand zu weisen. „Zielgröße 0“ ist in vielen börsennotierten Konzernen weiterhin die Devise. Auch in öffentlichen Unternehmen sieht es kaum besser aus.
Interessant ist an der Studie vor allem, dass auch die Zahl der Bewerbungen von Männern gestiegen ist. Teilzeit oder Jobsharing sprechen eben nicht nur Mütter an, wie gerne angenommen wird. Arbeitnehmende wünschen sich allgemein eine bessere Work-Life-Balance und die Möglichkeit, nicht ihr ganzes Leben nach der Lohnarbeit auszurichten.
Claudia Wieschollek
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