US-amerikanische Handelskommission will Gig-Arbeiter mit neuen Richtlinien schützen

Gig-Arbeiter sollen besser geschützt werden. (Foto: Shutterstock / Canetti)
Die Federal Trade Commission (FTC) hat neue Richtlinien angekündigt, mit denen sie Menschen schützen möchte, die in der sogenannten Gig-Economy arbeiten. Gig-Arbeiter verrichten in der Regel als selbstständige kleine Jobs oder „Gigs” wie Essenslieferungen oder Fahrten für Unternehmen wie Uber.
Die FTC ist der Auffassung, dass diese Art von Arbeiter momentan nicht genügend rechtlich unterstützt werden, weshalb sie oft unfair behandelt werden.
„Egal, wie Gig-Unternehmen sie klassifizieren, Gig-Arbeiter sind Verbraucher, die nach den Gesetzen, die wir durchsetzen, Anspruch auf Schutz haben“, sagte Samuel Levine, Direktor des Verbraucherschutzbüros der FTC. „Wir setzen uns voll und ganz dafür ein, unsere Bemühungen zum Verbraucherschutz und zur Durchsetzung des Wettbewerbs innerhalb der FTC zu koordinieren und mit anderen Behörden in der gesamten Regierung zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass Gig-Arbeiter fair behandelt werden.“
In dem Statement hebt die FTC einige Bereiche hervor, auf die sie ein Auge haben werden. Eine davon ist die falsche Darstellung über die Art der Arbeit. Gig-Arbeit wird oft als selbstständige Arbeit präsentiert, obwohl die Arbeiter in Wirklichkeit an strikte Vorgaben gebunden sind, die wenig mit Selbstständigkeit zu tun haben.
Außerdem haben Gig-Arbeiter wenig Verhandlungsmacht, was laut der FTC daran liegt, dass sie gar nicht wissen, wann sie überhaupt arbeiten können, wo sie arbeiten oder wie sie bewertet werden.
Zusätzlich seien die Märkte der Gig-Economy sehr konzentriert mit nur wenigen Unternehmen, die dort agieren. Das führt dazu, dass Gig-Arbeiter nur wenig Auswahl haben und Unternehmen dazu tendieren, ihre Marktmacht zu missbrauchen.
Die Kommission beschreibt außerdem, wie sie gegen die unfairen Verhältnisse im Sektor vorgehen möchte. Im ersten Schritt möchte sie Unternehmen für ihr Verhalten in Bezug auf Kosten und Nutzer der Arbeiter in die Verantwortung ziehen. Hier soll es mehr Transparenz für die Arbeiter geben. Vor allem sollten sie vorher wissen, welche Kosten auf sie zukommen.
Als Nächstes will die FTC rechtswidrigen Praktiken an den Kragen, die die Arbeiter einschränken. Das kann zum Beispiel eine KI sein, die die Leistung der Arbeiter evaluiert und dementsprechend bezahlt. Außerdem will die Kommission einen genaueren Blick auf die Arbeitsverträge in Bezug auf eine Klausel werfen, die den Arbeitern verbietet, auch für andere Unternehmen tätig zu sein.
Im letzten Schritt will die FTC einschreiten, wenn sie unrechtmäßiges Verhalten entdeckt. Das kann Zahlungen von Verbraucherschutz- und Zivilstrafen beinhalten und Aufforderungen, rechtswidrige Praktiken einzustellen.
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