Führungsqualität: Feedback sorgt für eine realistischere Selbsteinschätzung
Studien aus der Vergangenheit haben immer wieder gezeigt, dass wir unsere eigene Leistung deutlich überbewerten. Realistisches Feedback von Kollegen kollidiert daher sehr oft mit unserer Selbsteinschätzung. Das wirft die Frage auf, wie Menschen mit diesem Widerspruch umgehen. Genau das hat jetzt ein Team von Wissenschaftlern untersucht. Im Rahmen ihrer Studie mussten insgesamt 221 MBA-Studenten über einen längeren Zeitraum in Teams zusammenarbeiten. Am Ende eines jeden Trimesters mussten die Gruppenteilnehmer sich selbst und ihre Teamkollegen bewerten.
Zu Beginn bewerteten sich die Teilnehmer selbst deutlich höher, als sie von ihren Kollegen eingeschätzt wurden. Das erfuhren auch die Teilnehmer, denen man die durchschnittliche Bewertung durch ihre Teammitglieder mitteilte. Der Effekt: Im Schnitt war die eigene Bewertung bei der nächsten Befragung deutlich näher an der Einschätzung ihrer Kollegen. Die Teilnehmer bewerteten sich demnach schlechter als vor dem Feedback durch die anderen Teilnehmer. Die Forscher gehen davon aus, dass die Einschätzung der anderen Teilnehmer dazu führt, dass sich die Befragten kritischer mit ihrer eigenen Leistung auseinandersetzen.
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Feedback: Frauen und Männer reagieren unterschiedlich
Während sich der zuvor beschriebene Effekt für alle Teilnehmer beobachten ließ, gab es dennoch einen merklichen Unterschied zwischen den weiblichen und den männlichen Teilnehmern. Nach sechs Monaten entsprach die eigene Bewertung der Frauen ziemlich genau der Einschätzung ihrer Kollegen. Männer hingegen schätzten sich zwar geringfügig schlechter ein als vor dem Feedback, blieben aber mit ihrer Selbsteinschätzung konstant über der Bewertung durch die Teammitglieder.
Für Wissenschaftler bedeutet das Ergebnis, dass Frauen ihre Eigenwahrnehmung deutlich besser anpassen können. Das wiederum ist ein erster Schritt, um an möglichen Schwächen arbeiten zu können. Allerdings könne negatives Feedback Frauen daher auch schneller davon abhalten, schwierige Aufgaben zu übernehmen. Das Problem haben Männer zwar laut Studie tendenziell weniger, dafür halten die Forscher es für bedenklich, dass Männer sich so schwer damit tun, ihre eigene Wahrnehmung an die objektive Bewertung durch Kollegen anzupassen.
Aus den Ergebnissen der Untersuchung könnten Männer und Frauen gleichermaßen lernen. Dazu müssten die einen lernen, Feedback von Kollegen ernst zu nehmen, während die anderen sich durch negatives Feedback nicht davon abhalten lassen sollten, neue und vielleicht auch schwierigere Aufgaben zu übernehmen. Um aus Fehlern etwas lernen zu können, müssen wir sie erkennen. Aber gleichzeitig brauchen wir auch Herausforderungen, an denen wir wachsen können.
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via hbr.org
Unseren täglichen „Frauen sind die besseren Menschen“-Artikel gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld. … Amen :)
Büütte Herrfischer. Frauen haben mehr Gene und können Menschen bauen.
Was Natur ist, ist. Es ist nicht besser.
Allerdings haben Hormone auch Wirkungen auf den Charakter. Ich finde es daher beeindruckend, wie manche Menschen Kritik ignorieren können. Wenn man als Frau wieder zu Selbstkritisch ist, kann der Blick auf selbstherrliche Menschen helfen, sich nicht ganz so streng zu bewerten. Übrigens ist ein Hauch von Selbstherrlichkeit auch recht anziehend. :)
Dann bin ja auf dem richtigen Weg – ich bin selbstherrlich bis der Arzt kommt.