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Test MIT Technology Review

Für Fahrrad-Heimtrainer: Wie gut die Curveplate Kurven simuliert

Die Curveplate will statischen Heimtrainern für zu Hause Leben einhauchen, indem sie die schweren Geräte in die Kurve legt. Fühlt sich das wirklich an wie Radfahren?

Von MIT Technology Review Online
3 Min.
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Sich „in die Kurve legen“ zu können, ist das namensgebende Prinzip hinter dem Ergometer-Upgrade Curveplate. (Foto: Curveplate)

Im Winter ist Radsport nichts für Feiglinge: Meist ist es dunkel, nass oder kalt oder alles gleichzeitig. Das muss man wollen – oder drinnen strampeln. Der Markt für Spinning-Räder oder Smart Bikes (wie zum Beispiel das Peloton) ist vielfältig. Im Vergleich zum Radfahren draußen haben diese Räder jedoch sämtlich einen Nachteil: Sie stehen fest und stabil, es bewegt sich nur der Fahrer oder die Fahrerin. Das ist ungewohnt und führt gerne mal zu Verspannungen und Gelenkproblemen.

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Aus dem Grund trainiere ich im Winter mit einem auf einer Rolle installierten Straßenrennrad. Die Rolle steht auf einem Wackelbrett, um meine Hüftbewegungen auszugleichen und ein wenig mehr Straßenfeeling zu simulieren. Hier kommt die Curveplate ins Spiel: Sie soll Ähnliches für starre Cycling-Ergometer leisten. Sie wird unter den Standfüßen des Bikes installiert und soll die Beweglichkeit eines echten Fahrrades ins Wohnzimmer bringen. Ich habe sie an einem Stages-Smart-Bike ausprobiert.

Aufbau der Curveplate

Die zwei Platten, aus denen die Curveplate besteht, sind leicht und machen einen sehr stabilen Eindruck. Es ist einfacher, sie mithilfe einer zweiten Person unter die Standfüße zu schieben, es geht aber auch allein. Auf den Platten sind Markierungen für die Standfüße eingezeichnet, damit das Rad auch in der Mitte steht. Befestigt werden die Standfüße mit Klettbändern. Das hat mich erst etwas skeptisch gemacht, jedoch grundlos – die Riemen halten das Rad stets fest und stabil auf den Platten.

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Beim Aufsteigen auf das Rad musste ich etwas höher klettern als sonst, sitze aber wie gewohnt und merke gleich zu Beginn die leichten Bewegungen des Rades auf den gebogenen Platten. Als ich losfahre, bewegt sich das Rad im Takt der Tritte kaum merklich um die Mittelachse, ganz so, als würde ich draußen fahren. Das ist sehr angenehm und nach ein paar Minuten fällt es mir kaum noch auf. Mein ganzer Körper bewegt sich fast wie auf dem Rad an der frischen Luft.

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Trete ich etwas kräftiger in die Pedale oder fahre gar Sprints, verstärken sich auch die Bewegungen. Als ich mich das erste Mal in die Kurve lege, beschleicht mich ein mulmiges Gefühl: Ob ich wohl gleich zusammen mit dem schweren Rad auf der Seite liege? Erreicht das Rad jedoch eine gewisse Neigung, ist Schluss und die Bewegung endet sicher und stabil. Dabei muss ich mich dann allerdings schon deutlich am Rad festhalten, denn was die Curveplate nicht kann, ist die Physik auszutricksen.

Drinnen wirkt ausschließlich die Schwerkraft

Wo draußen durch die Geschwindigkeit des Rades und die Drehung der Laufräder Flieh- und Kreiselkräfte die Neigung von Rad und Fahrer stabilisieren, wirkt drinnen ausschließlich die Schwerkraft. Das lädt nicht unbedingt dazu ein, sich beim Abfahren virtueller Strecken aktiv in die Kurven zu legen – das muss man aber auch nicht. Die leichten Ausgleichsbewegungen machen jedenfalls auch längere Fahrten wesentlich angenehmer. Vielleicht kann man die Beweglichkeit sogar nutzen, um zum Beispiel bei Spinning-Kursen zusätzliche Übungen für Kraft und Koordination einzubauen. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert.

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Wenn man mit einem stationären Cycling-Ergometer und nicht mit Rennrad und Rolle trainiert, macht die Curveplate längeres Ausdauertraining oder Fahrten auf virtuellen Trainingsplattformen angenehmer und ermüdungsärmer. Und vielleicht ist es nur Einbildung, aber auch nach einer Stunde auf den Curveplates tut mein Hinterteil ein bisschen weniger weh als sonst.

Autor des Textes ist Andreas Gaulke. Er ist Rennradfahrer und -trainer mit Herzblut, hat es aber im norddeutschen Winter gerne warm, trocken und virtuell bergig.
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