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Galaxus: Warum der Schweizer Onlinehändler in Deutschland einiges verändern könnte

Die Schweizer Migros-Gruppe will mit Digitec Galaxus auch deutsche Kunden ansprechen. Das könnte funktionieren – wenn das Unternehmen nicht nur halbherzig vorgeht.

Von Tobias Weidemann
3 Min.
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Die Schweizer Migros-Gruppe expandiert mit Digitec Galaxus nach Deutschland. (Foto: Shutterstock)

Seit ziemlich genau einem Jahr hat die Schweizer Migros-Gruppe mit Digitec Galaxus ihren Onlineshop in Deutschland am Start. Den Schweizern war schon damals klar, dass es sich bei Deutschland, insbesondere aufgrund des hohen Stellenwertes der Mediamarkt-Saturn-Gruppe und von Amazon, um einen schwierigen Markt handeln würde. „Das Produkt hat gute Chancen am deutschen Markt – doch die Challenges und Mitbewerber sind zahlreich“, erklärt Digitec-Galaxus-CEO Florian Teuteberg rückblickend.

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Laut Teuteberg erreicht das Unternehmen bereits ohne nennenswertes Performance-Marketing mehr als eine Million Euro Umsatz monatlich in Deutschland – was verglichen mit den laut EHI-Statistik mehr als 770 Millionen Euro monatlichem Umsatz durch Amazon in Deutschland eine Zahl ist, die zeigt, dass noch viel Luft nach oben ist. Dass man da von einer Betaphase spricht, ist einerseits verständlich. Denn gerade die Migros-Gruppe könnte mehr Werbebudget locker machen – auch wenn vor einem Jahr beim Start nicht von einer Betaphase die Rede war. In der Schweiz schafft Digitec umgerechnet immerhin 76 Millionen Euro Umsatz – für das Umsatzpotenzial und die Größe des Landes ist das durchaus beachtlich.

Auch bei der Mitarbeiterzahl spielt Deutschland noch eine eher kleine Rolle: 30 der insgesamt 1.300 Mitarbeiter beschäftigen sich mit dem hiesigen Geschäft. Das Büro in Hamburg soll daher weiter ausgebaut werden, die Logistikzentrale befindet sich in Krefeld. Seit dem Launch des Onlineshops konnte Galaxus das Sortiment von 50.000 auf über 150.000 Artikel erweitern. Mittlerweile sind mehr als 150 Lieferanten an die Plattform angebunden, heißt es.

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Digitec Galaxus hat Nische gefunden

Der Ansatz, den Galaxus in Deutschland fährt, ist ebenfalls interessant: Man will nicht möglichst viel im Technikbereich bieten, sondern fokussiert sich auf ausgewählte Produkte, heißt es. Los ging es mit IT und Unterhaltungselektronik, es folgten Haushaltsgeräte. Abholen will man damit vor allem Kunden, die an die Hand genommen werden und eine Art Online-Beratung und Vorauswahl erfahren wollen. Das ist angesichts der Vielzahl an Mitbewerbern, die teilweise mit einem großen Filialnetz punkten können, auch ein vernünftiger Weg. Auf jeden Fall merkt man, dass Galaxus seine Waren über eine Content-Marketing-Schiene mit ausführlichen Blogbeiträgen anbietet. Dieser magazinartige Ansatz, bei dem die Technikberichterstattung und das Lust-Machen auf Unterhaltungselektronik im Vordergrund steht, erinnert an Ansätze aus dem Interior- und Mode-Bereich, die durchaus erfolgreich sind. Davon abgesehen kämpft Galaxus zumindest bisher kaum über die Preisschiene – auch wenn die meisten Produkte durchaus zu einem vernünftigen Preis gehandelt werden.

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Was als Nächstes folgt, ist noch unklar: Von Spielzeug als weitere Warengruppe ist die Rede, was insbesondere Mitbewerbern wie Mytoys oder Jakoo nicht gefallen dürfte. Ebenso kommuniziert das Unternehmen noch keine konkreten weiteren Märkte, in die man expandieren will. Naheliegend wäre – schon aus sprachlichen Gründen – der österreichische Markt.

t3n meint: Galaxus könnte in Deutschland funktionieren, weil der Ansatz anders ist als ihn bisher die Mitbewerber fahren. Voraussetzung dafür ist, dass die Migros-Gruppe an allen relevanten Ecken investiert, insbesondere im Online-Marketing und in den sozialen Kanälen. Doch das Unternehmen muss auch erfolgreich sein – denn nur mit dem Schweizer Markt kommt Digitec recht schnell an Grenzen des Wachstums. Andererseits ist der deutsche Markt für ein Schweizer Unternehmen so vielfältig und komplex, dass hier gemachte Erfahrungen auch für andere (europäische) Märkte relevant sein können. Tobias Weidemann

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Kommentare (1)

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Ana

Galaxus sollte meiner Meinung nach ein Partnerprogramm für Affiliate Marketing anbieten. Dies würde in kurzer Zeit für eine starke Durchdringung in Blogs und Nischenseiten – und somit für Amazon-Konkurrenz – sorgen.

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