Gaming-Minister Habeck: Scholz überträgt Zuständigkeit für Games an das Wirtschaftsministerium
In der ersten konstituierenden Sitzung der neuen Regierung änderte das Kabinett die Zuständigkeit in Sachen Gaming. Statt des Bundesministeriums für Verkehr und Digitales von Volker Wissing (FDP) erhält künftig Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Hoheit über dieses Gebiet. Der Erlass von Bundeskanzler Olaf Scholz (PDF) formuliert eindeutig: „Dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz wird übertragen […] aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr die Zuständigkeit für Games.“
Der Deutsche Computerspielpreis war immer eine Kooperationsmaßnahme zwischen verschiedenen Regierungsstellen, seine Zukunft regelt das Dokument nicht.
Parteien im Wahlcheck: Das erwartet die Gaming-Industrie
Die Grünen hatten im t3n-Wahlcheck angekündigt, einen Beitrag leisten zu wollen, damit die Branche ihr „wirtschaftliches Potenzial voll entfalten kann“. E-Sport solle in die Sportförderung integriert und als gemeinnützig anerkannt werden, das gaben sowohl FDP als auch Grüne in der Befragung an. Nun können die Parteien der neuen Regierung zeigen, wie sie ihre Pläne für den Gaming-Standort Deutschland umsetzen.
Deutscher Computerspielpreis: Kooperation ungewiss
Das Branchenmagazin Gamesmarkt betont, die Zuständigkeit für den Deutschen Computerspielpreis sei ungeklärt. Die Auszeichnung vergibt 790.000 Euro in 15 Kategorien und gilt damit als eine der Säulen der hiesigen Förderung. Eine umfassende Berichterstattung begleitet die Veranstaltung und sorgt für zusätzliche Marketingeffekte. Zurzeit richtet das Digital- und Verkehrsministerium den Gaming-Geldregen aus.
Digitalisierungsbeauftragte des Kanzleramts geht ins Digitalministerium
Zusätzlich sitzen das Bundeskanzleramt und deren Beauftragte für Digitalisierung im Boot. Der Erlass hat jedoch für diese Stelle eine neue Heimat vorgesehen: „Dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr werden übertragen […] aus dem Geschäftsbereich des Bundeskanzleramts die Zuständigkeit für operative Vorhaben der Digitalpolitik.“ Demnach wäre der Computerspielpreis komplett in den Händen der FDP.
Übernimmt die Ex-Managerin von Ton, Steine, Scherben den Preis?
Denkbar ist weiterhin eine Kooperation zwischen dem Gaming-Ressort im Wirtschaftsministerium und dem operativen Team beim Digitalministerium. Möglich wäre auch eine Rückkehr in das Kulturressort – der Preis ist ursprünglich als Kulturpreis erschaffen worden. Dann wäre die neue Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, zuständig.