Gegen Fake News und Scam: Telegram führt ein neues Verifizierungsmodell ein
Der Messenger Telegram bietet seinen Nutzer:innen zahlreiche Vorteile. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Whatsapp können hier Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern erstellt werden. Und auch in Sachen Privatsphäre ist die Möglichkeit, die eigene Telefonnummer zu verbergen, ein großer Pluspunkt. Die Vorzüge der App haben allerdings auch eine Schattenseite – denn nicht selten werden sie von Betrüger:innen schamlos ausgenutzt, die Falschmeldungen verbreiten oder versuchen, sensible Daten legitimer Nutzer:innen abzugreifen.
Auf Telegram gibt es unzählige Nachrichtenkanäle und Accounts, die vermeintlich offizielle Informationen verbreiten, hinter denen sich aber oft Fake News oder kriminelle Gruppen verbergen. Wie Lifehacker berichtet, hat der Messenger seine Verifizierungsstrategie deshalb überarbeitet und jetzt ein neues Konzept eingeführt. Ziel der Neuerung ist es, Nutzer:innen besser vor Risiken wie Betrug und Falschinformationen zu schützen und dadurch das Vertrauen in Telegram zu stärken.
Neues Verifizierungsmodell basiert auf dezentralem Ansatz
Bisher bot Telegram schon eine klassische Verifizierung mit dem bekannten blauen Haken an. Den erhalten Accounts von Unternehmen, Prominenten oder offiziellen Kanälen, nachdem deren Identität gegenüber Telegram bestätigt wurde. Diese Methode allein reichte jedoch nicht aus, um die Flut an unseriösen Inhalten in den Griff zu bekommen.
Jetzt hat Telegram eine weitere Möglichkeit eingeführt: Verifizierte Organisationen können künftig als sogenannte „Third-Party Verifiers“ fungieren und selbst die Echtheit anderer Accounts und Chats bestätigen. Diese „Third-Party Verification“ ist optisch durch spezielle blaue Symbole oder Emojis erkennbar und soll die Transparenz auf der Plattform erhöhen. Zudem wird in den Profilen der verifizierten Accounts angezeigt, welche Organisation die Verifizierung durchgeführt hat und aus welchem Grund.
Das neue Modell verfolgt einen dezentraleren Ansatz: Telegram vertraut darauf, dass bereits als vertrauenswürdig eingestufte Organisationen eigenständig weitere legitime Accounts und Gruppen verifizieren können. Dadurch soll das Vertrauen der Nutzer:innen in die in diesen Chats geteilten Inhalte gestärkt werden. Auch wenn das Modell Potenzial hat, bleibt die Frage, wie Telegram sicherstellt, dass auch die neuen Drittverifizierer verantwortungsvoll handeln und keine Falschinformationen verbreiten.
Weitere Innovationen und Tools sind bereits in Planung
Neben der neuen Verifizierungsstrategie hat Telegram auch einige weitere Features vorgestellt. Dazu zählt unter anderem der verbesserte Suchfilter, mit dem Nutzer:innen Nachrichten jetzt gezielter durchsuchen und nach Kategorien wie „Private Chats“, „Gruppen“ oder „Kanäle“ filtern können. Spielerischer sind dagegen die „Geschenke“, die Freund:innen untereinander teilen oder in ihrem Profil anzeigen können. Dabei handelt es sich um kleine Kunstwerke, die zu „Sammlerstücken“ aufgewertet und sogar als NFT versteigert werden können.