Gehalt in Deutschland: So groß sind die Verdienstunterschiede je nach Region

Wie viel bringt die Arbeit am Ende des Monats ein? Das wertet die Bundesagentur für Arbeit regelmäßig aus. (Foto: Bacho/Shutterstock)
Über Geld spricht man nicht? Doch, sagt die Bundesagentur für Arbeit, und wertet jedes Jahr die Verdienste quer durch Deutschland aus. Das Wichtigste zu den Ergebnissen im Rückblick aufs vergangene Jahr 2023 haben wir hier zusammengefasst. Wer übrigens noch einmal genauer wissen will, wie die Durchschnittsgehälter der eigenen Berufsgruppe aussehen, wird im sogenannten Entgeltatlas fündig.
Wie viel haben die Deutschen 2023 durchschnittlich verdient?
Im Durchschnitt verdienen die Deutschen 3.796 brutto pro Monat. Der Wert ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn: In die Berechnung der Bundesagentur für Arbeit sind nur die Gehaltsdaten von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten eingeflossen.
Verglichen mit 2022 stellt der neue Medianwert ein Plus von 150 Euro beziehungsweise 4,1 Prozent dar. Die Bundesagentur schreibt dazu: „Das deutliche Plus erklärt sich insbesondere mit Entgeltzuwächsen in Folge von höheren Tarifabschlüssen“.
Welche Rolle spielt der Abschluss fürs Gehalt?
Die Auswertung der Vollzeitgehälter zeigt: Wer einen akademischen Abschluss hat, verdient noch immer deutlich mehr als Menschen mit Berufsabschluss.
2023 betrug der Gehaltsmedian von Akademiker:innen rund 5.688 Euro, Arbeitnehmer:innen mit anerkanntem Berufsabschluss verdienten im Durchschnitt 3.658 Euro. Menschen ohne Berufsabschluss konnten monatlich im Durschschnitt 2.831 Euro verbuchen.
Gehaltsdifferenz zwischen Frauen und Männern leicht angestiegen
Einen klar ersichtlichen Unterschied gab es außerdem zwischen den Medianentgelten der Geschlechter: Männer verdienten im Schnitt 367 Euro mehr als Frauen. Konkret erhielten männliche Beschäftigte leicht über 3.930 Euro pro Monat, Frauen etwas mehr als 3.563 Euro.
Verglichen mit dem Vorjahr war die Differenz 2023 minimal – um zwei Euro – gestiegen. Schaut man etwas länger zurück, hat sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern aber schon ein gutes Stück verringert: 2019 waren Löhne und Gehälter der Männer noch um 443 Euro höher als die der Frauen.
Mehr Geld im höheren Alter
Und auch das Alter spielt eine Rolle bei der Höhe des Gehalts. Die Staffelung, die die Bundesagentur für Arbeit analysiert hat, ist dabei allerdings auch recht breit gewählt: Sie unterschied zwischen Beschäftigten unter 25, zwischen 25 und 55 und über 55. Das Ergebnis: „Arbeitnehmer unter 25 Jahren erzielten 2.897 Euro, 25- bis unter 55-Jährige 3.860 Euro. Die Arbeitnehmer 55-Jahre-plus erwirtschafteten 3.954 Euro“.
Gehalt nach Bundesland: So groß ist der Unterschied
Schaut man auf die Länderebene, zeichnet sich der höchste Entgeltwert in Hamburg ab. Hier lag der Medianwert bei monatlich 4303 Euro. Platz zwei und drei belegen Hessen und Baden-Württemberg mit 4.134 und 4.087 Euro. Die Schlusslichter im Ranking: Sachsen-Anhalt mit 3.152 Euro, Thüringen mit 3.109 Euro und Mecklenburg-Vorpommern mit 3.098 Euro.