Berufliche Mails auf privaten Geräten: Vor allem jüngere Angestellte neigen bei der IT-Sicherheit zum Risiko
Eine neue Umfrage zeigt überraschende Unterschiede zwischen den Generationen beim Umgang mit der Cybersicherheit. Vor allem jüngere Angestellte, also Millennials und Vertreter der Generation Z, zeigen zwar technisches Selbstbewusstsein, gehen jedoch oft riskante Wege, wenn IT-Protokolle sie in ihrer Arbeit behindern.
Die Umfrage wurde von Yougov im Auftrag von Splunk, einem Unternehmen von Cisco, durchgeführt. Sie fand zwischen dem 28. August und dem 3. September 2024 statt und befragte 2.014 deutsche Büroangestellte, die regelmäßig mit Computern arbeiten.
Jüngere vermischen Privates mit Beruflichem
Vor allem junge Angestellte scheinen keine Probleme damit zu haben, Privates mit Beruflichem zu vermischen. Rund 44 Prozent der Millennials und 40 Prozent der Generation Z geben an, persönliche Daten auf ihren Arbeitsgeräten zu speichern.
Gleichzeitig laden 42 Prozent der Millennials und 41 Prozent der Generation Z Arbeitsdokumente auf private Geräte oder in persönliche Clouds.
Alarmierender ist allerdings, dass 31 Prozent der Millennials und 29 Prozent der Gen Z bereit wären, persönliche E-Mail-Konten oder Messenger zu verwenden, wenn die Lösung des Unternehmens nicht funktioniert. Das stellt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar.
Dazu kommt, dass die jungen Generationen deutlich ungeduldiger sind. Die Hälfte der Millennials und 56 Prozent der Gen Z erwarten, dass ihre IT-Probleme innerhalb von zwei Stunden gelöst werden, bevor sie zu unsicheren Alternativen greifen.
Bei den älteren Generationen empfinden nur 29 Prozent der Generation X und 21 Prozent der Babyboomer Cybersicherheitsvorschriften als ein Hindernis für ihre Arbeit.
Millenials sind selbstbewusst im Umgang mit IT
Vor allem die Millennials sind laut Umfrage sehr selbstbewusst im Umgang mit Cybersicherheit. 64 Prozent von ihnen geben an, die Sicherheitsprotokolle des Unternehmens sehr gut zu kennen.
Bei der Generation Z sinkt diese Zahl auf 55 Prozent, bei den Babyboomern sind es 57 Prozent und bei der Generation X noch 52 Prozent. Zudem schätzen Männer ihr Wissen mit 65 Prozent höher ein als Frauen mit 53 Prozent.
Trotz des Wissens über die Sicherheitsprotokolle umgehen fast die Hälfte der Millennials diese, wenn sie die Produktivität behindern. Bei der Generation Z sind es noch 46 Prozent. Die älteren Generationen halten die Protokolle deutlich häufiger ein. Nur 13 Prozent der Generation X umgehen diese und nur 8 Prozent der Babyboomer.
Überraschen ist ebenfalls, dass mit 48 Prozent fast die Hälfte der Führungskräfte bereit ist IT-Protokolle zu umgehen, wenn sie die Produktivität behindern, während diese Zahl bei Nicht-Führungskräften auf nur 15 Prozent sinkt.
Empfehlungen der Experten
Petra Jenner Senior Vice President EMEA bei Splunk meint in einer Pressemitteilung, dass die technischen Fähigkeiten jüngerer Generationen oft zu riskantem Verhalten führen. Der Faktor Mensch bleibt darum nach wie vor ein großes Sicherheitsrisiko.
Um diese zu minimieren, sollten Unternehmen sicherstellen, dass Mitarbeiter alternative, sichere Lösungen zur Verfügung stehen, wenn etablierte IT-Kanäle nicht funktionieren. Das könnte zu einer resilienteren IT-Infrastruktur führen.