Gesundheitsdaten: MIT-System überwacht Gerätenutzung in Haushalten

MIT nimmt Mikrowellennutzung unter die Lupe. (Bild: Shutterstock/Andrey_Popov)
Fitnesstracker? Wearables für Senioren? Das reicht den Forschern des MIT-Labors für Informatik und künstliche Intelligenz (CSAIL) offenbar nicht aus. Die US-Wissenschaftler haben ein drahtloses System entwickelt, über das sie die Nutzung von Geräten in Haushalten überwachen wollen. Die Daten darüber, wann die Mikrowelle, der Ofen oder der Fön benutzt wurde, soll Rückschlüsse über die Gesundheit der Bewohner sowie deren Energieverbrauch erlauben, berichtet Engadget.
MIT will Wohlbefinden von Senioren überwachen
Demnach geht es vor allem darum, das Wohlbefinden älterer Menschen zu überwachen. Nebenbei könne etwa zur Senkung des Stromverbrauchs beigetragen werden. Aber die Daten sollen auch Versicherungsunternehmen bei der Risikobewertung helfen. Die Befürchtung: Wer zu oft – potenziell – ungesundes Fertigessen in der Mikrowelle zubereitet, könnte mit deutlich höheren Versicherungskosten belegt werden. Dazu hat sich das MIT allerdings noch ebenso wenig geäußert wie zu den wahrscheinlichen Problemen mit dem Datenschutz.
Das als Sapple bezeichnete System besteht unter anderem aus einem intelligenten Stromzähler sowie einem in der Wand verbauten drahtlosen Gerät, dass über das Aussenden und Verfolgen von Funksignalen die Bewegung der Bewohner eines Hauses verfolgen kann. Mit den aus den Sensoren erhaltenen Daten wird eine künstliche Intelligenz gespeist, die dann über maschinelles Lernen analysieren soll, wo und wann bestimmte Haushaltsgeräte genutzt werden.
Sapple: System erhebt passive Sensordaten
Ziel von Sapple sei es dem MIT-Forscher Chen-Yu Hsu jedenfalls nicht, Menschen zu einer Änderung ihrer Lebensweise zu bringen. Man erhebe lediglich passive Sensordaten. Vielmehr habe das System das Potenzial, das Verständnis für die täglichen Aktivitäten von allein lebenden Senioren zu verbessern. Aber Hsu zufolge sei ein weiterer Faktor, Einsparungen beim Stromverbrauch zu erreichen. Ob, wann und wo ein solches System zum Einsatz kommt, ist derzeit nicht absehbar.