Gigafactory Berlin: Tesla soll erneut ohne Genehmigung gebaut haben
Die Beschwerde kommt vom Naturschutzbund (Nabu) und der Grünen Liga. Der Anwalt Thorsten Deppner, der die Verbände in dem Tesla-Verfahren vertritt, habe dem Landesamt für Umwelt (LfU) Drohnenaufnahmen geschickt, die Ende Juni von der Baustelle aufgenommen worden seien, berichtet die Berliner Tageszeitung Tagesspiegel. Darauf seien fünf Tanks des Chemielagers der Fabrik zu erkennen. Einer der Tanks sei für das Kühlmittel/Kältemittel R1234yf gedacht, heißt es in Deppners E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt. Dabei handelt es mutmaßlich um 2,3,3,3-Tetrafluorpropen. Laut der 15. Voraberlaubnis des LfU durfte Tesla zwei Tanks für andere Stoffe bauen, aber keinen für das Kühlmittel.
Ist der Tank genehmigt?
„Jedenfalls nach den uns derzeit vorliegenden Unterlagen und Erkenntnissen existiert bislang keine Zulassung des vorzeitigen Beginns, die der Vorhabenträgerin die Errichtung dieses Tankes erlauben würde“, schrieb Deppner. Seiner Ansicht nach ist der Bau des Tanks auch durch keine andere Genehmigung gedeckt.
Das LfU hat Deppners Hinweis vom 2. Juli 2021 offensichtlich ernst genommen: Am 6. Juli wurde eine Kontrolle auf der Baustelle durchgeführt. Ein Bericht der Begehung liegt noch nicht vor. Allerdings gingen die Behörden davon aus, dass der Bau ohne Genehmigung erfolgt sei, wie der Wirtschafts-Onlinenachrichtendienst Business Insider unter Berufung auf Insider berichtet. Welche Folgen das haben wird, ist unklar. Es ist nicht das erste Mal, dass Tesla ohne Erlaubnis baut.
Tetrafluorpropen ist brennbar, bei einem Feuer könnte Fluorwasserstoff oder dessen wässrige Lösung Flusssäure freigesetzt werden, beides sehr gefährliche und giftige Stoffe. Ein Störfallgutachten hatte kürzlich festgestellt, dass Teslas Gigafactory Berlin nicht ausreichend auf Chemieunfälle vorbereitet ist.
Autor des Artikels ist Werner Pluta.
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