Goldman Sachs: Investmentbank bietet bald auch Ether-Produkte an
Der Kurswechsel der US-Investmentbank Goldman Sachs in Bezug auf die einst verschmähten Kryptowährungen zieht immer weitere Kreise. Nun wurde bekannt, dass in den kommenden Monaten Derivatprodukte für Ether (ETH) in das Portfolio genommen werden. Für Bitcoin gibt es eine solche Anlagemöglichkeit bei Goldman Sachs bereits. Die Bank schafft dergestalt eine breitere Akzeptanz gegenüber der zweitgrößten Kryptowährung Ether. Etwas eigenartig in diesem Zusammenhang mutet jedoch an, dass erst kürzlich die Verbraucher- und Vermögensverwaltungsabteilung von Goldman Sachs Kryptowährungen als „kein brauchbares Investment“ für diversifizierte Portfolios bezeichnete. So heißt es in einem Report, dessen Ergebnisse das Portal Coindesk veröffentlichte.
Dessen ungeachtet bestätigte Mathew McDermott, Goldman Geschäftsführer der digitalen Vermögenswerte, laut Bloomberg am Montag, dass die Investmentbank Optionen und Futures für Ether anbieten werde. „Die institutionelle Akzeptanz wird anhalten. […] Trotz der erheblichen Preiskorrektur sehen wir weiterhin ein großes Interesse an diesem Bereich“, so McDermotts Statement. Einen genauen Zeitpunkt, zu dem Goldman Sachs die neuen auf Ether basierenden Finanzprodukte anbieten kann, nannte McDermott jedoch nicht.
Goldman Sachs auch an Krypto-Investitionsrunden beteiligt
Dabei geht die Krypto-Unterstützung von Goldman Sachs sogar noch über das bloße Anbieten entsprechender Finanzprodukte hinaus. Erst kürzlich stieg die Bank auch in eine 15 Millionen US-Dollar starke Investitionsrunde für Coin Metrics ein, einen führenden Krypto-Datendienst. McDermott sagte, Goldman gebe sich damit aber nicht zufrieden, sondern schaue sich noch „eine Reihe von verschiedenen Unternehmen an, die zu unserer strategischen Ausrichtung passen“. Goldman war einer der Investoren in Blockdaemons Series-A-Runde, deren Financiers in der vergangenen Woche bekannt gegeben wurden. Die Bank steuerte fünf Millionen Dollar zu den insgesamt 28 Millionen Dollar bei.
Wie ist es angesichts dieses Engagements nun zu erklären, dass der Report der Verbraucher- und Vermögensverwaltungsabteilung zu einem derart negativen Fazit kommt? Als Gründe für den Pessimismus ist zum einen der hohe Energieverbrauch beim Mining angegeben. Außerdem bestünde die Gefahr, dass technologische Fortschritte wie das Quantencomputing die aktuelle Blockchain-Technologie veralten ließen. Auch das Risiko, das von einer stärkeren regulatorischen Aufsicht ausgeht, ist in dem Report als hinderlich erwähnt. Der Mangel an regulierten Börsen habe überdies zur Folge, dass es wenig verlässliche Daten über Krypto-Assets gebe. Die Datenlage bessere sich zwar, sei aber immer noch nicht zuverlässig, so der Bericht. Allerdings sind dort auch positive Aspekte erwähnt. Etwa der, wonach einige Komponenten des Krypto-Ökosystems, einschließlich der Blockchain-Technologie, das Potenzial besitzen, zu einem langfristigen Wirtschaftswachstum beizutragen.
Autor des Artikels ist Christian Stede.
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