Neue Ransomware will 3 gute Taten von dir – und Social-Media-Posts als Beweis

Neue Ransomware verlangt von den Opfern unter anderem eine Kleiderspende. (Foto: suriya yapin / Shutterstock.com)
Es kann so schnell gehen: Einmal unvorsichtig einen E-Mail-Anhang oder Download-Link geöffnet und schon ist der PC mit Schadsoftware infiziert. Plötzlich sind die eigenen Daten bedroht – es sei denn, man bezahlt. Sogenannte Ransomware-Trojaner sorgen weltweit für einen Millionenschaden. Verantwortlich sind meistens Hackergruppen, wie etwa Trickbot und Conti. Letztere sind vor allem durch ihr gefährliches „Ransomware-As-A-Service“-Geschäftsmodell bekannt, bei dem sie ihre Erpresser-Software an Kunden verkaufen und so indirekt verdienen.
Goodwill: Der Robin Hood der Schadsoftware
Komplett andere Motive haben dagegen die Schöpfer von Goodwill, einer Ransomware, die in Indien aufgetaucht ist. Zwar verschlüsselt auch Goodwill die Daten des Opfers, sodass es keinen Zugang mehr hat. Aber als Gegenleistung wollen die Macher kein Geld. Stattdessen geht es um etwas, das eigentlich selbstverständlich ist und sich schon im Namen der Schadsoftware andeutet: Nächstenliebe. Die Opfer des Trojaners sollen sich mit guten Taten ihre Daten gewissermaßen zurück verdienen. Die Schadsoftware fordert insgesamt drei gute Taten, die gefilmt und in den sozialen Medien nach bestimmten Vorgaben gepostet werden müssen: Eine Kleiderspende für Obdachlose ist die erste Aufgabe. Dann soll das Opfer fünf Kinder aus benachteiligten Verhältnissen zum Essen einladen. Schließlich sollen im Krankenhaus noch solche Menschen finanziell unterstützt werden, die sich die Behandlung nicht leisten können.
Sind die guten Taten vollbracht, müssen sie als Video oder Foto mit folgendem Satz online gepostet werden: „Wie man sich dadurch, dass man Opfer der Ransomware Goodwill wurde, in einen freundlichen Menschen verwandelt.“ Erst dann erhalten die Opfer eine Anleitung, um ihre Daten wieder zu entschlüsseln.
Hinter Goodwill steckt wahrscheinlich eine IT-Sicherheitsfirma in Indien
Als erstes wurden die Fachleute der indischen Cyber-Security-Firma Cloud-SEK auf die ungewöhnliche Erpresser-Software aufmerksam. Sie gehen davon aus, dass auch die Macher hinter Goodwill in Indien sitzen, da im Code unter anderem ein Mix aus Englisch und Hindi verwendet wurde. Und auch eine Mailadresse konnten die Experten zu einer IT-Sicherheitsfirma in Mumbai zurückverfolgen. Das berichtet die Seite theregister.com.