Astronomen enthüllen die größte jemals gesehene kosmische Explosion

Die Explosion, die den Namen AT2021lwx trägt, ist nicht nur was ihre Helligkeit angeht beeindruckend: Sie dauert auch schon mehr als drei Jahre an. Zum Vergleich: Die meisten Supernovae, sprich explodierende Sterne, sind „nur“ wenige Monate lang sichtbar.
Und sie findet fast acht Milliarden Lichtjahre von uns entfernt statt. Trotzdem wurde sie von einem Netzwerk von Teleskopen entdeckt. Die Forscher:innen gehen davon aus, dass die Explosion das Ergebnis einer riesigen Gaswolke ist, die von einem schwarzen Loch zerstört wurde. Die Gaswolke ist möglicherweise 1.000-mal größer als unsere Sonne.
Solche Ereignisse sind sehr selten und wurden noch nie in diesem Ausmaß beobachtet. Die Forschungsergebnisse dazu wurden in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.
„Wir sind zufällig darauf gestoßen, da unser Suchalgorithmus darauf ansprang, als wir nach einer Supernova suchten“, sagte Philip Wiseman, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Southampton, der die Forschung leitet, gegenüber der Wissenschaftsseite Phys.org. „Die meisten Supernovae und Gezeitenstörungen dauern nur ein paar Monate, bevor sie verschwinden. Es war sofort sehr ungewöhnlich, dass etwas mehrere Jahre hell war.“
Gleich mehrere Teleskope sind in die Untersuchungen involviert: das Neil Gehrels Swift Telescope, basierend auf einer Zusammenarbeit zwischen der Nasa, Großbritannien und Italien, das New Technology Telescope in Chile und das Gran Telescopio Canarias im spanischen La Palma.
Die einzigen Dinge im Universum, die so hell sind wie AT2021lwx, sind Quasare – supermassereiche schwarze Löcher, auf die ein konstanter Gasstrom mit hoher Geschwindigkeit fällt. Deren Helligkeit flackert im Laufe der Zeit aber mal mehr und mal weniger auf.
Das Team macht sich nun daran, weitere Daten über die Explosion zu sammeln. Dafür misst es verschiedene Wellenlängen, einschließlich Röntgenstrahlen, die die Oberfläche und Temperatur des Objekts sowie die zugrunde liegenden Prozesse aufdecken könnten. Geplant sind auch Computersimulationen.
Die Hoffnungen der Wissenschaftler:innen sind jedenfalls groß. Solche Ereignisse seien so energiereich, „dass sie Schlüsselprozesse dafür sind, wie sich die Zentren von Galaxien im Laufe der Zeit verändern“, betonte Wiseman.
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