Was sind die größten Karrierefehler, die wir vermeiden sollten?
In Kooperation mit Quora – einer Plattform, auf der ihr Wissen austauschen und miteinander teilen könnt – präsentieren wir euch in loser Folge Fragen, die mit der Digitalisierung und all ihren Facetten zusammenhängen. Und natürlich eine Antwort, immer von einem Experten. Dieses Mal erklärt Dorie Clark, welche Karrierefehler ihr unbedingt vermeiden solltet.
Angesichts der Überforderung, mit der wir heute bei der Arbeit konfrontiert sind (die durchschnittliche Fachkraft hat unglaubliche 62 Meetings im Monat), ist es ganz natürlich, dass wir kognitive Energie sparen. Wir bewerten unsere vergangenen Wahrnehmungen von anderen Menschen erst dann neu, wenn wir dazu gezwungen sind.
Du musst selbst die Kontrolle übernehmen
Das Ergebnis davon, wie ich in meinem Buch Reinventing You diskutiere, ist, dass du wahrscheinlich erstklassige berufliche Chancen verpasst, weil Du den meisten Leuten einfach nicht als Erstes einfällst, wenn es um die Art von Positionen geht, die dich jetzt und heute interessieren. Als ich Anfang/Mitte 20 war, hatte ich eine Reihe von mehreren, sehr unterschiedlichen Jobs: Zeitungsreporter, Sprecherin für eine politischen Kampagne und Geschäftsführerin einer gemeinnützigen Organisation, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dabei traf ich zwar oft auf Menschen, von denen ich glaubte, dass sie mich mochten und mir helfen wollten, aber sie waren immer noch der Annahme, dass ich den Job hätte, den ich eigentlich drei Jahre zuvor verlassen hatte. Meine vielen beruflichen Veränderungen blieben von ihnen einfach unbemerkt.
Da wurde mir klar, dass wir die Kontrolle über unseren beruflichen Lebensweg übernehmen und sicherstellen müssen, dass sich andere – selbst in einer hektischen Welt – dessen bewusst sind, was wir beruflich machen und auf was wir künftig zusteuern, damit sie uns mit den passenden Möglichkeiten in Verbindung bringen können und nicht mit Jobs, für die wir vor fünf Jahren qualifiziert gewesen wären.
Es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um diesen Ansatz zu verfolgen und zu beschleunigen:
- Stelle sicher, dass du immer eine gute Antwort auf die allgegenwärtige Frage „Darf ich fragen, was Sie derzeit gerade beruflich machen?“ hast. Vergeude diese Gelegenheit nicht, indem Du sagst: „Oh, nicht viel“, wie alle andere es tun. Erzähle stattdessen etwas über deine aktuelle Arbeit, damit andere verstehen, was du heute tust und wie sich deine Karriere weiterentwickelt hat.
- Organisiere dir einen „Flügelmann“: Wie ich im Harvard Business Review beschrieben habe, besteht eine erfolgreiche Strategie (die durch Forschungen von Jeffrey Pfeffer von der Stanford Graduate School of Business und Robert Cialdini von der Arizona State University unterstützt wird) darin, einen gleichgesinnten Kollegen zu identifizieren, der als Networking Buddy fungiert. Viele Fachkräfte scheuen sich davor, sich selbst zu vermarkten; stattdessen kannst du einen Pakt schließen, indem du dich bemühst, deinen Kollegen positiv herauszustellen und er macht dasselbe für dich. Das nimmt dir den Druck bei deinen eigenen Bemühungen und stellt trotzdem sicher, dass andere von deinen Leistungen erfahren (und hoffentlich beeindruckt genug sind, um mehr darüber erfahren zu wollen).
- Beginne damit, Content zu erstellen. Eine gute Möglichkeit, sich einen Weg zu bahnen und aufzufallen, ist durch die Erstellung von Inhalten, die sich auf dein Fachgebiet beziehen. Dein Umfeld und Netzwerk werden anfangen, dich als Experten zu betrachten, wenn du deine Ideen öffentlich teilst. Sie können dann selbst beurteilen, wie kompetent du über das Thema Bescheid weißt. Wenn sie sehen, dass du sachkundig bist, bringt es ihren Respekt für dich auf eine ganz neue Ebene.
Mit diesen Strategien kannst du den Durchbruch schaffen und sicherstellen, dass andere deinen beruflichen Werdegang – und deine nächsten Schritte – viel wahrscheinlicher wahrnehmen.