Großbritannien: Regierung will selbstfahrende Autos bis 2025 auf die Straße bringen
Die britische Regierung hat Pläne veröffentlicht, selbstfahrende Autos bis 2025 auf die Straße zu bringen und nimmt dafür große Summen in die Hand.
Die Briten versprechen sich von den Investitionen geschätzte 38.000 neue Arbeitsplätze in einer 42-Milliarde-Pfund-schweren Industrie. Dafür gibt die Regierung 100 Millionen Pfund aus, um Investitionen zu fördern und Forschung zur Sicherheit der Fahrzeuge zu finanzieren.
Sicherheit geht vor
Dabei betont die Regierung, dass Sicherheit eine große Rolle spielt, wenn es darum geht, selbstfahrende Autos auf die Straßen zu bringen. Um das zu erreichen, sollen 34 Millionen Pfund für die Forschung an Sicherheitsfunktionen ausgegeben werden. Dabei soll untersucht werden, wie sich autonome Autos bei schlechten Wetterbedingungen verhalten und wie sie mit Fußgängern, anderen Fahrzeugen und Fahrradfahrern umgehen.
„Am wichtigsten ist, dass sie unsere Straßen sicherer machen sollen, indem sie die Gefahren von Fahrfehlern bei Straßenkollisionen verringern”, sagt Verkehrsminister Grant Shapps. Weiter äußert er sich folgendermaßen:
„Wir möchten, dass Großbritannien bei der Entwicklung und Nutzung dieser fantastischen Technologie an vorderster Front steht, und deshalb investieren wir Millionen in wichtige Sicherheitsforschung und legen die Gesetzgebung fest, um sicherzustellen, dass wir die Vorteile, die diese Technologie verspricht, voll ausschöpfen können.”
Führerschein ist nicht mehr nötig
Für Fahrzeuge, die nur auf der Autobahn komplett selbstständig fahren, ist noch ein Führerschein nötig. Die Autos müssen schließlich zur Autobahn kommen und auch wieder nach Hause.
Für komplett selbstfahrende Autos wird allerdings kein Führerschein mehr nötig sein. So kommen die Fahrzeuge vor allem denen zugute, die keinen Führerschein haben und denen, die aus anderen Gründen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.
„Selbstfahrende Fahrzeuge haben das Potenzial, das Leben der Menschen zu revolutionieren, insbesondere indem sie denjenigen helfen, die Mobilitätsprobleme haben oder auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, um Zugang zu Arbeitsplätzen, lokalen Geschäften und lebenswichtigen Dienstleistungen zu erhalten, auf die wir alle angewiesen sind,” sagt Wirtschaftssekretär Kwasi Kwarteng.
Hersteller für Unfälle verantwortlich
Die selbstständige Art des Fahrens birgt auch die Frage, wer im Falle eines Unfalls verantwortlich wäre. Die britische Regierung sieht hier die Hersteller verantwortlich für die Handlungen des Fahrzeugs.
Das bedeutet, sollte ein selbstfahrendes Fahrzeug einen Unfall verursachen, muss der Hersteller nach britischem Recht dafür haften. Den Fahrer trifft in diesem Fall keine Schuld. Momentan erarbeitet die Regierung Standards, die selbstfahrende Autos im Königreich einhalten müssen, um als solches zu gelten. Wenn ein Vehikel diese erfüllt, soll es so sicher und kompetent wie ein menschlicher Fahrer sein.
In den USA gibt es bereits Sondergenehmigungen für autonome Fahrzeuge. Ford und GM wollen sich nun auch so eine sichern, um Fahrzeuge komplett ohne Lenkrad und Bremspedal auf den Straßen zu testen.