
Der Transportsektor in der EU soll seine Emissionen um 90 Prozent reduzieren, damit die Klimaziele erreicht werden. Die Europäische Kommission hat dafür vier Vorschläge gemacht, die Zielvorgaben für verschiedene Bereiche enthalten. Der Fokus liegt neben Nachhaltigkeit auch auf Nutzer:innenfreundlichkeit und Digitalisierung.
Zentral für die einzelnen Pläne ist die Überarbeitung der Leitlinien für das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V). Dieses Netz verbindet 424 Großstädte in der EU per Schiene, Straße oder Schiff. Die Fahrtzeiten zwischen diesen Städten sollen radikal verkürzt werden. Eine Zugfahrt von Hamburg nach Kopenhagen soll zum Beispiel 2,5 Stunden statt wie aktuell 4,5 Stunden dauern. Einige solcher Highspeed-Verbindungen sollen bis 2040 entstehen, andere bis 2050.
Ergänzend zur Überarbeitung des TEN-V hat die Kommission einen Vorschlag für urbane Mobilität ausgearbeitet. Das sei besonders relevant, weil über 70 Prozent der Bürger:innen in Städten leben und Städte für fast ein Viertel aller verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen generieren.
Alle 424 Großstädte des TEN-V müssen demnach bis 2025 einen Plan für nachhaltige urbane Mobilität vorlegen. Ziel ist, zur Reduktion der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent bis 2030 beizutragen. Außerdem soll der (Liefer)Verkehr in Städten besser und effizienter werden.
EU-weit soll dafür festgelegt werden, wie Luftverschmutzung, Verkehrsüberlastung, Zugänglichkeit, Sicherheit und Zunahme von Lieferverkehr begegnet werden kann. Nachhaltige und innovative Lösungen sollen stärker unterstützt werden.
Die Richtlinie über intelligente Verkehrssysteme, die noch aus dem Jahr 2010 stammt, soll so überarbeitet werden, dass sie auch zu neuen, multimodalen Diensten passt – also zum Beispiel auf Apps für Ticketbuchungen oder Nutzung vor Sharing-Systemen anwendbar ist.
Im Jahr 2022 will die Kommission für diese Dienste eine neue Initiative vorstellen. Ziel ist, Buchungen, die Teilstrecken unterschiedlicher Betreiber beinhalten, zu vereinfachen. Es ist zudem geplant, zentrale Daten zu sammeln und Echtzeit-Informationsdienste für Bürger:innen bereitzustellen.
Um mehr Reisende in der EU zum Umstieg auf die Bahn zu bewegen, sollen grenzüberschreitende Bahnfahrten schneller werden, häufiger stattfinden und weniger kosten. Die Kommission prüft dafür unter anderem, ob grenzüberschreitende Fahrten von der Mehrwertsteuer befreit werden könnten.
Im Kernnetz des TEN-V soll eine Mindestgeschwindigkeit von 160 km/h gelten. Um solche Maßnahmen zu testen, sollen 15 Pilotdienste gefördert werden.
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