
Die Mobilfunknetze in Deutschland liegen hinter den Nachbarnetzen der Österreicher und Schweizer zurück. (Foto: Timofeev Vladimir / Shutterstock)
Zum neunten Mal in Folge holt sich die Telekom im deutschen Mobilfunknetz den Gesamtsieg. Dabei verbesserte sie zwar leicht die Qualität der Sprachverbindungen, blieb aber in der wichtigen Datendisziplin eher auf Vorjahresniveau. Der Sieg resultiert demnach nicht vorwiegend aus eigenen Leistungen, sondern der relativen Schwäche der Mitbewerber.
Mobilfunknetze in Deutschland nähern sich qualitativ an
Bei Vodafone verbesserten sich laut Connect die Sprach- und in geringem Maße auch die Datenübertragungsqualität. Den stärksten Qualitätszuwachs legt in diesem Jahr O2/Telefónica hin. Der Anbieter konnte seine Wertung innerhalb von zwei Jahren von der Note „ausreichend“ auf „gut“ steigern.

Die Ergebnisse für den deutschen Mobilfunk. (Grafik: WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH)
Dennoch liegen bei 1.000 möglichen Punkten die Wettbewerber Telekom mit 900 (Vorjahr: 888) und Vodafone mit 834 (Vorjahr: 810) weiterhin vor O2 mit 758 (Vorjahr: 680) Punkten. Dabei verteilt sich der Rückstand recht gut über die beiden Disziplinen Sprache und Daten. Nur bei der mittels Crowdsourcing erhobenen Qualitätseinschätzung ist O2 nahe an den Wettbewerbern.
Mobilfunknetze in Österreich und Schweiz besser bewertet
Im Vergleich zu den deutschen Ergebnissen zeigt sich für Österreich und die Schweiz ein insgesamt höheres Qualitätsniveau.
So liegen in Österreich alle Provider über der Marke von 900 Punkten, die in Deutschland den Sieger definiert. Den Sieg fährt hier Magenta (ehemals T-Mobile Austria) mit 955 von 1.000 Punkten und dem daraus resultierenden Prädikat „überragend“ ein. Letzteres erhält auch der Provider A1 mit sehr nahen 951 Punkten. Aber auch Hutchisons Marke Drei liegt mit 908 Punkten immer noch vor dem deutschen Sieger. Die detaillierten Ergebnisse könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.
In der Schweiz ist das Qualitätsniveau der Mobilfunknetze sogar noch ein Stück höher. Hier erringt die Swisscom den Sieg mit 974 Punkten, dicht gefolgt von Sunrise mit 967 und dem kleinsten Anbieter Salt mit 923 Punkten. Die Ergebnisse im Einzelnen könnt ihr hier nachlesen.
Fazit: Tut sich denn da überhaupt nichts?
In Anbetracht teils stagnierender Werte könnte der Eindruck entstehen, dass sich im Netzausbau nicht viel tut. Sicherlich könnten die Betreiber hier mehr Gas geben, aber es ist durchaus nicht so, dass gar nichts passiert. Auch Connect gibt ausdrücklich zu bedenken, dass sie im Rahmen ihrer Tests die Anforderungen und Schwellenwerte von Jahr zu Jahr verschärfen, sodass eine infrastrukturelle Verbesserung allein schon dafür erforderlich ist, das Vorjahresergebnis zu halten.