Wenn in Dänemark beim Notruf ein Herzinfarkt gemeldet wird, dann wird nicht nur ein Krankenwagen alarmiert, sondern auch bis zu 20 Freiwillige, die sich im näheren Umfeld des Patienten aufhalten. Das System nennt sich Trygfonden Hjerteløber und basiert auf einer App des schwedischen Startups Heartrunner. Mehr als 111.000 Freiwillige nutzen die App mittlerweile in Dänemark.
Wer über Heartrunner auf einen Notfall reagiert, der bekommt die Adresse des nächsten Defibrillators und des Notfallpatienten genannt. Danach heißt es loslaufen. Und das machen die Freiwilligen auch. Laut dem Dänischen Herzinfarktregister kommen freiwillige Helfer in vier von zehn Fällen früher bei den Notfallpatienten an, als der Krankenwagen.
Und dabei handelt es sich bei den meisten Freiwilligen nicht um Profis. Laut einer Studie sind 75 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer der Heartrunner-App nicht im Gesundheitswesen beschäftigt. Dennoch hat sich die Anzahl der Patienten, die vor dem Eintreffen des Krankenwagens defibrilliert werden konnten, verdreifacht und stieg, seitdem die App eingesetzt wird, von 7 auf 21 Prozent.
Heartrunner-App kommt auch in einigen schwedischen Regionen zum Einsatz
Auch im Heimatmarkt Schweden kommt Heartrunner seit 2019 zum Einsatz, allerdings bislang nur in sieben Regionen, darunter die Hauptstadt Stockholm. Dort sollen Freiwillige dank der App in 47 Prozent aller Fälle vor dem Krankenwagen am Einsatzort gewesen sein. Insgesamt kam das System in Dänemark und Schweden bereits bei etwa acht Millionen Notfällen zum Einsatz.
Laut Hersteller kann Heartrunner über eine API in alle gängigen Einsatzleitrechnersysteme integriert werden. Die eigentliche Server-Komponente läuft in der Cloud, damit etwaige Engpässe bei einer hohen Zahl an Notfällen vermieden werden können.
Darauf hat die Welt aber sowas von gewartet! Irgendwie vermisse ich das Lego-Logo. Die Idee ist nett, doch so nur eine halbe Sache.