Instagrams neues AI-Feature: Audio-Chat mit wechselnden Stimmen und fragwürdigen Antworten

Meta AI: Audio-Chat mit KI-Stimmen auf Instagram, aber nicht ohne Risiken (Foto: Tada Images/Shutterstock)
Die KI wird immer öfter zum potenziellen Sparrings-Gegenüber im Digitalraum: ob als personalisierter AI Agent oder im Advanced Voice Mode von ChatGPT, ob im Rahmen des Perplexity Voice Modes oder bei Gemini Live.
Auch auf Meta-Plattformen können die User die KI hinzuziehen. Und nach dem Roll-out-Start der Meta AI in der EU haben Nutzer:innen hierzulande bald ebenso die Chance, die facettenreichen Funktionen aus Metas KI-Welt für sich zu nutzen. Neuerdings lässt Meta-User auf Instagram mit einem KI-Gegenüber sprechen, das verschiedene Stimmen annehmen und diverse Antworten liefern kann. Während parallel auch Whatsapp mehr Optionen zum Sprechen mit KI erhält, sollten sich User der Risiken eines solchen Austauschs bewusst sein.
Meta-AI: Vielschichtiger AI-Audio-Chat auf Instagram
Wir selbst können bislang nicht auf die vielen Meta-AI-Features zugreifen, die jetzt nach und nach in der EU ausgerollt werden. Erste User können es indes schon. So unter anderem der Social-Media-Experte Felix Beilharz.
In anderen Regionen der Welt können User derweil schon auf ganz andere Funktionen zugreifen. Der Social-Media-Experte Jonah Manzano berichtet von einer Option, die den Audio-Chat mit der Meta AI ermöglicht, wobei diese verschiedene Stimmen erhalten kann.
Er hat ein Video aufgenommen und auf Tiktok geteilt, das dieses Feature darstellt. Dabei fragt er die KI aus einem selbst kreierten KI-Chat, TipGenie, verschiedene Sachen und unterbricht sie auch. Auf Letzteres reagiert die AI irritiert, bei den Antworten zeigt sie Hinweise auf Defizite. Der Tipp, für das Instagram-Wachstum immer 30 Hashtags zu nutzen, wirkt zumindest veraltet. Da sich die KI als „obsessed with Instagram growth hacks forever“ beschreibt, gibt es zumindest eine Diskrepanz.
Dabei sollten sich die User längst darüber im Klaren sein, dass die KI-Bots von Unternehmen, auch wenn sie personalisiert werden, nicht immer korrekte Antworten liefern können. Darauf weist Meta im Hilfedokument zu Sprachunterhaltungen mit der Meta AI hin:
„Die Antwort einer KI kann fehlerhaft oder unpassend sein. Du solltest sie also nicht als Basis für wichtige Entscheidungen verwenden.“
Datenschutzbedenken bei der Meta-AI-Nutzung
Überdies erklärt der Konzern, dass die Unterhaltungen nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind, die Inhalte derselben als Basis für das KI-Training genutzt werden können und sogar Standortdaten herangezogen werden können, um bessere Antworten zu liefern. Also weiß die Meta AI zum Teil sogar, wo du bist, wenn du mit ihr sprichst. Und damit auch Meta, der Konzern, der mit Werbung Milliarden einstreicht und die Meta AI zur meistgenutzten KI-Assistenz der Welt entwickeln möchte; bisher sind es schon über 700 Millionen monatlich aktive User. Schließlich gibt Meta noch an:
„Andere Informationen aus deinem Profil, wie dein Alter, dein Geschlecht oder deine Interessen, die auf deinen Aktivitäten in unseren Produkten basieren, also zum Beispiel die Art der Inhalte und Werbeanzeigen, die du dir ansiehst oder mit denen du interagierst, und wie du mit ihnen interagierst, können verwendet werden, um deine Interaktionen mit Meta AI zu personalisieren. Diese Informationen können auch verwendet werden, um die KI bei Meta zu entwickeln und zu verbessern […].“
Diese Begleiterscheinungen der Chats mit Metas KI sollten die Nutzer:innen berücksichtigen. Auch auf anderen Plattformen. Auf Whatsapp integriert der Konzern unter anderem die AI-Chats aus dem AI-Studio.
Wann alle Meta-AI-Chat-Funktionen in der EU zur Verfügung stehen, ist bisher nicht klar. Allerdings kann Meta mit diesen umfassenden Daten sammeln und diese für KI-Trainings und eventuell auch passende Werbung – womöglich dann auch im Rahmen von Meta-AI-Lösungen – präsentieren. Deshalb ist dem Konzern an einer Ausweitung dieser Features gelegen.
Wer sich hingegen mit der Entwicklung eigener Voice-Agents beschäftigen möchte, kann neuerdings auf OpenAIs neue Voice-Modelle zugreifen, die vorangegangene Lösungen wie Whisper übertreffen sollen.
Der Artikel stammt von Niklas Lewanczik aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.