Intel Bong: Was ihr über die Erkennungsmelodie noch nicht wusstet

Mit dem sogenannten „Intel Bong“, der ursprünglich als „Intel Spiral“ komponiert wurde, hat der US-Chiphersteller etwas geschafft, was bis heute keinem anderen Chipentwickler gelungen ist: Fast jeder und jede verbindet den charakteristischen Sound mit Intel-Chips. Doch kaum jemand kennt die Geschichte dahinter.
Die Zeit vor dem Intel-Bong
Die Entstehungsgeschichte des Intel-Jingles reicht bis in die späten 1980er-Jahre zurück. Damals versuchte der Chipentwickler seine Markenbekanntheit gegenüber AMD und Citrix auszubauen, indem er die Chips 286, 386 und x86 markenrechtlich schützen lassen wollte.
Da Zahlen nicht als Marke geschützt werden können, scheiterte der Versuch. So suchte der Hersteller nach anderen Möglichkeiten, Intel selbst und nicht nur bestimmte Prozessoren bekannt zu machen. So entstand die „Intel Inside“-Kampagne, die 1991 mit dem inzwischen berühmten Intel-Logo startete.
Die Intel-Inside-Kampagne war erfolgreich, aber Intel brauchte einen neuen Weg, um die Markenbekanntheit zu steigern und in verschiedene Medien wie das Fernsehen zu transportieren. Eine Audio-Komponente musste her.
„Niemand wollte einen 30-Sekunden-Werbespot mit dem Logo die ganze Zeit laufen lassen. Eine Audiokomponente schien wirklich gut zu funktionieren“, sagte Dennis Carter, der damalige Marketingchef von Intel.
Intel-Bong: Die wohl „3 ikonischsten Sekunden für ein Markenprodukt“ stammen von einem Österreicher
Der Komponist des ikonischen Jingles ist Walter Werzowa, geboren am 15. Dezember 1960 in Wien. Der Österreicher war bis Ende der 1980er-Jahre Mitglied der Electronica-Band Edelweiss, die unter anderem mit dem Hit „Bring Me Edelweiss“ Bekanntheit erlangte.
Nach der Auflösung der Gruppe ging Werzowa in die USA, um an der USC Filmmusik zu studieren. 1992 gründete er die Produktionsfirma Musikvergnuegen (MusikV), die sich auf Sound-Design und Audio-Branding spezialisierte.
Der Auftrag von Intel kam über Werzowas Freund Kyle Cooper zustande, der von Carter beauftragt worden war, den Intel-Wirbel in die Intel-Spiral-Animation umzuwandeln. Laut Werzowa hatte Intel nur wenige Vorgaben: „Der Sound sollte Zuverlässigkeit, Innovation und Vertrauen vermitteln“, hieß es.
In einem Interview mit der L.A. Times sagte er, dass der Slogan „Intel Inside“ eine Melodie in seinem Kopf auslöste, die zum Intel-Bong-Sound wurde: Des, Des, Ges, Des, As. Der Rhythmus, so Werzowa, wurde von den Silben des Slogans „In-tel In-side“ inspiriert.
Werzowa brauchte zwei Wochen, um die fünf Töne des Jingles zu verfeinern. Jeder der fünf Töne ist eine Mischung aus verschiedenen Synthesizern – vor allem viel Xylophon und Marimba.
Interessanterweise fanden Werzowa und Intel heraus, dass der Klang der Töne mindestens genauso wichtig ist wie die Melodie selbst. In einer Fokusgruppe mit 60 Personen erkannten nur 80 Prozent der Teilnehmenden die richtige Melodie, wenn sie auf einer Geige gespielt wurde, aber 100 Prozent erkannten den richtigen Klang – selbst wenn ein falscher Ton hinzugefügt wurde.
Intel-Bong wird regelmäßig verändert und interpretiert
Seit der Einführung des Intel-Bong-Klangs hat Werzowa den Klang in Absprache mit dem Kreativteam von Intel alle paar Jahre leicht verändert. Doch auch wenn mal etwas mehr Bass hinzukommt oder ähnliche Änderungen vorgenommen werden, bleiben die fünf Töne immer die selben.
Zuletzt hat Intel den Sound im Zuge des großen Rebrandings 2020 verändert: Anstatt der klassischen Mischung aus Xylophon und Marimba-Glockenspiel, stammen die fünf ikonischen Noten von einem Synthesizer.