Interaktive Weltkarte aller Internet-Unterseekabel

Wenn wir heute eine amerikanische oder asiatische Website öffnen, machen wir uns keine Gedanken mehr darüber, dass in den meisten Fällen die Daten tatsächlich im entsprechenden Kontinent gelagert sind. Das heißt, Signale müssen binnen von Milisekunden um den halben Erdball reisen. Das ist nur möglich mittels eines globalen Netzwerks an optischen Unterseekabeln mit gewaltigen Bandbreiten. Wer schon immer mal wissen wollte, wo diese Lebensadern des Internets eigentlich verlaufen, der sollte einen Blick in die neue Weltkarte werfen, die von einem amerikanischen Marktforschungsunternehmen aus dem Telekommunikationsbereich und einem ägyptischen Netzbetreiber veröffentlicht wurde. Sie zeigt auf beeindruckende Art, wie viele dieser Kabel den Globus umspannen, und enthält außerdem Informationen über Kapazitäten, Wachstum und Betriebskosten solcher Kabel.
Interessant ist dabei vor allem die Tatsache dass Deutschland, Großbritannien, Fankreich, die Niederlande und die USA die einzigen fünf Länder sind, deren Bandbreite an Unterseekabeln mehr als 10 Tbps ergibt. Das wird jedoch sicherlich nicht lange so bleiben, denn gerade in Asien und Afrika wird kräftig an neuen Kabeln gebaut. Gleichzeitig wird die Bandbreite bestehender Kabel ständig erhöht. Allein 2012 werden weltweit 15 neue Kabel in Betrieb genommen werden. 2013 sollen neun weitere folgen. Dabei wird der Bau solcher Kabel immer günstiger. Im Jahr 2012 und 2013 werden alle Kabel zusammen „nur“ 3,4 Milliarden Dollar kosten. Im Jahr 1998 kostete die gleiche Anzahl an Kabeln rund 6 Milliarden Dollar.
Auch der Betrieb einer solchen Kontinentalverbindung wird günstiger. Allerdings variieren die Preise für ein festes Bandbreiten-Spektrum je nach Region. 10 Gbps auf der Transatlantik-Route von New York nach London kosten monatlich nur etwa 11 500 Dollar. Für die gleiche Leitung zahlt man zwischen Hong Kong und London allerdings gleich 180 000 Dollar. Des begründet sich auch aus der Tatsache, dass die verfügbare Bandbreite durch den Pazifik und den Atlantik rund 15 Tbps beträgt. Von Europa nach Asien liegt die Kapazität allerdings nur bei rund 3,5 Tbps.
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Nett. Sowas ist typisches Basiswissen was man eigentlich in Wikis sammeln bzw. verlinken müsste.
Man hätte noch das Volumen für die 10 GBps pro Stunde, Tag, Woche, Monat ausrechnen können und wie viel das pro Gigabyte wären. Bei Amazon-S3 lagen die Preise doch glaube ich bei 12-20 Cent pro Gigabyte. Und bei Mobilfunk muss man 5 Euro für 500 MB bezahlen… .