Microsoft hat seine dezentrale Identitätslösung ION auf der Bitcoin-Blockchain gestartet. Damit können Nutzer künftig auf Nutzernamen und E-Mail-Adresse verzichten – zumindest, so weit es die Microsoft-Dienste betrifft. Das Prinzip hatten wir in diesem Beitrag bereits vorgestellt, den aktuellen Status beschreibt der Hersteller selbst in einem Blogbeitrag.
Sicherheit: Microsoft wählt Bitcoin als Plattform
ION läuft auf dem Bitcoin-Mainnet und ist ein erlaubnisfreies öffentliches Netzwerk für dezentrale Identifier (DID). An ION hatte Microsoft seit vier Jahren gearbeitet. ION verwendet ein Sidetree-Protokoll, um Transaktionen einer Decentralized Public Key Infrastructure (DPKI) zu verankern, die im Netzwerk interagieren.
Jede Transaktion wird mit einem Hash kodiert, der es den ION-Knoten ermöglicht, die mit einer bestimmten DID verbundenen Transaktionen zu kategorisieren, zu speichern, zu verarbeiten und abzurufen.
Microsoft-Manager Daniel Buchner ist von der Lösung überzeugt: „ION verlässt sich nicht auf zentralisierte Entitäten, vertrauenswürdige Prüfer oder spezielle Protokoll-Token – ION antwortet niemandem außer ihnen, der Community. Da ION ein offenes, erlaubnisfreies System ist, kann jeder einen ION-Node betreiben, und je mehr Nodes in Betrieb sind, desto stärker wird das Netzwerk.“
Nicht auf den ersten Blick verständlich erscheint indes die Nutzung der Bitcoin-Blockchain für das Projekt. Im Frage-und-Antwort-Bereich IONs erklärt sich Microsoft. Verschiedene Kriterien führt der Hersteller als Entscheidungsgründe an, die allerdings teils auch für andere Blockchain gelten würden.
Entscheidend ist aber wohl der Sicherheitsaspekt. Microsoft erachtet die Kosten für einen Angriff auf ION als so hoch, dass er praktisch nicht umgesetzt werden kann. Buchner sieht bei Bitcoin „einen so großen Vorsprung vor anderen Optionen, dass diese noch nicht mal in die Nähe kommen“. Bitcoin sei die sicherste Lösung und danach komme lange nichts.