iPhone SE im Test: Nicht auf die Größe kommt es an, sondern auf die Technik
Gehaltsabrechnungen, Wohnungen, Fernseher – manche Dinge sind einfach besser, wenn sie größer sind. Bei vielen Menschen gilt das auch für Smartphones, andere jedoch wollen den „Größenwahn“ nicht mitmachen. Hört man sich im Bekanntenkreis unter iPhone-Nutzern um, stößt man immer wieder auf jene, die es fast schon als persönlichen Affront auffassten, dass Apple mit seinen Geräten ab iPhone 6 dem Trend zu größeren Geräten folgte.
Diese Menschen nutzen mit großer Wahrscheinlichkeit immer noch ihr iPhone 5s und zeigen Apples neueren Geräten die kalte Schulter. Das hat offenbar auch der Konzern aus Cupertino bemerkt – immerhin verkaufte Apple selbst 2015 noch rund 30 Millionen iPhones mit einem Vier-Zoll-Screen – und zieht mit dem neuen iPhone SE die Konsequenz. Das Gerät sieht einem iPhone 5s zum Verwechseln ähnlich, beherbergt aber aktuelle Technik. Grund genug für Besitzer eines iPhone 5s, sich endlich ein neues Gadget zuzulegen?
Das iPhone SE ist ein iPhone 5s – äußerlich
Zum Gehäuse, der Verarbeitung und der User-Experience des iPhone SE muss man nicht viel sagen. Rein äußerlich ist das neue iPhone ein 5s. Damit ist auch klar, an wen sich das Unternehmen mit seinem neuesten Gadget wendet: nämlich nicht an Nutzer eines größeren Modells, sondern an Verfechter, kleinerer Smartphones, die ein neues Gerät mit Vier-Zoll-Display und aktuelle Technik haben wollen. Das SE ist in den Farben Silber, Gold, Space Gray und Rosé Gold erhältlich. Aus dem Vier-Zoll-Display ergeben sich die Vor- und Nachteile, die sich auch schon für das iPhone 5s ergeben haben. So macht das Ansehen von Videos beispielsweise auf einem iPhone 6s oder 6s Plus mehr Spaß, während sich die einhändige Nutzung des Smartphone in einer überfüllten U-Bahn mit einem iPhone SE weit angenehmer gestaltet.
Das iPhone SE ist ein iPhone 6s – fast
In Sachen Geschwindigkeit und Funktionen ist das iPhone SE nah am iPhone 6s. Apple hat lediglich auf 3D Touch verzichtet und der Front-Kamera nicht fünf, sondern lediglich 1,2 Megapixel spendiert. Darüber hinaus verfügt das SE über eine ältere Version des Sensors für Touch ID – das macht sich im Vergleich zum iPhone 6s durchaus bei der Geschwindigkeit bemerkbar. Schließlich fehlt dem neuen iPhone auch das Barometer. Wer also Höhenunterschiede tracken möchte, schaut beim SE in die Röhre. Bis auf die vier genannten Punkte ist das iPhone SE technisch gesehen jedoch ein iPhone 6s.
Während im 5s noch ein A7 als Chip und ein Gigabyte RAM verbaut ist, setzt das SE auf den A9 und zwei Gigabyte RAM sowie LTE und aktuelle WiFi-Standards. In Kombination mit dem kleinen Display fühlt sich das iPhone SE rasend schnell an. Auch die Akku-Laufzeit konnte im ersten Test überzeugen. Das iPhone SE schlägt sich sogar besser als das von mir im Alltag verwendete iPhone 6s. Man kommt selbst bei starker Nutzung locker durch den Tag und hat am Ende des selbigen noch genug Reserven. Im Vergleich zum iPhone 5s ist der Unterschied sogar noch deutlicher – ein Beleg dafür, dass Apple seine mobilen Prozessoren in den vergangen Jahren wesentlich effizienter gemacht hat. Immerhin hält das SE trotz gleicher Größe deutlich länger durch als das 5s – und das, obwohl der Akku mit 1.642 mAh fast die gleiche Kapazität aufweist wie der des iPhone 5s mit 1.570 mAh.
Apple hat dem iPhone SE die auch im iPhone 6s verbaute 12-Megapixel-Kamera spendiert. Das dürfte neben der deutlich besseren Geschwindigkeit für Besitzer eines iPhone 5s oder 4s ein wichtiges Kaufargument sein. Die Fotos, die ich mit dem SE geschossen habe, sind qualitativ auf Augenhöhe mit iPhone-6s-Bildern. Das gilt sowohl für die Natürlichkeit der Farben als auch den Details, die durchaus etwas Spielraum für die Bearbeitung und Beschneidung der Fotos bieten. Wie zu erwarten weisen mit dem SE ohne Blitz geschossene Fotos bei wenig Licht ein deutlich sichtbares Rauschen auf. In Sachen Bewegtbild versteht sich das iPhone SE auf 4k.
Fazit, Preis und Verfügbarkeit
Das iPhone SE ist für Besitzer eines iPhone 6s oder 6s Plus keine Alternative, sofern sie nicht unzufrieden mit der Größe ihres aktuellen Geräts sind. Wer auf kleinere Smartphones steht und/oder sein iPhone 4s oder 5s endlich in den Ruhestand schicken möchte, ist beim SE bestens aufgehoben. Das Design und Gehäuse haben sich bewährt und technisch gibt es ebenfalls wenig an Apples Neuem auszusetzen. Das iPhone SE ist ein performantes, kleines Stück Technik mit einer wirklich guten Kamera und einer soliden Akkulaufzeit.
Das iPhone SE ist seit dem 31. März 2016 in zwei Varianten erhältlich. Die 16-Gigabyte-Version kostet 489 Euro, während 64 Gigabyte mit 589 Euro zu Buche schlagen.
Schöner Bericht, nur der Schluss hat mich verwundert: „Wer […] sein iPhone 4s oder 5s endlich in den Ruhestand schicken möchte, ist beim SE bestens aufgehoben“
In diesem Satz fehlt mindestens das iPhone 5 und für meinen Geschmack auch das iPhone 5c – die laufen schließlich auch noch in freier Wildbahn herum. Aber es ist ja auch Montag, also.. anyway :)
Endlich endlich endlich! Ich wollte schon lange meine iPhone 5S in den Ruhestand schicken.
Doch versteh ich nicht, warum genau diese 4 Punkte nicht im 5 SE enthalten sind, die es im iPhone 6S gibt. Ebenso bin ich mal gespannt, was im Sommer für ein iPhone kommt. Ich hoffe ja noch ein 4 Zoll Smartphone.
Oder meint ihr, dass die 4 Zoll iPhones nun immer im März kommen und die größeren Modelle im September?!
Bei CNBC hiess es, eine kleine Umfrage (unter Tech-Interessierten oder so) hätte ergeben, das 20% ein 4″(?)-Handy bevorzugen. Das kann man vielleicht bequem in die Tasche stecken und für größere Sachen hat man ein AirPad oder Laptop.
Davon abgesehen wird immer vergessen wie viel (keine Ahnung) die Mobilfunk-Verträge bedeuten. Wenn man alle 12 oder 24 Monate neu unterschreibt, $30-$99 zu bezahlen, will man das entsprechende Handy in entsprechender Preishöhe also $799 (oder wie viel auch immer). Also MUSS Apple ein $799 Gerät anbieten obwohl man es eigentlich auch billiger machen könnte aber die Mobifunk-Firmen dann kleinere Umsätze pro Kunde oder kürzere Vertrags-Laufzeiten (6Monate=iWatch, 12 Monate=iPhone, 18 Monate=iPad, 24 Monate= AirBook) anbieten und verkündigen müssten.
D.h. sie haben jetzt unten drangebaut weil die günstigeren Technikpreise es erlauben. Formel-1-Technik landet in Supersportwagen und Luxus-Autos, dann in Geschäfts-Autos und dann in Familienautos und dann in Single-Kleinstverdiener-Kleinstwagen und wird immer schneller immer bezahlbarer. FullHD hat „ewig“ gedauert. Bezahlbare 4k-TVs hingegen gabs recht schnell.
Indien und andere Märkte kann man damit evtl auch besser erreichen. Man braucht einen gewissen Prozentsatz Verbreitung damit überhaupt noch dafür entwickelt wird. Nur deshalb gabs vielleicht das AirPad weil ein 100-Euro-Tablett gut genug ist und kaum noch jemand extra für iPad-10″ mit geringer prozentualer Verbreitung programmiert hat sondern nur fürs iPhone und dann hochskaliert wurde. Um das zu stoppen wurden den vermutlich sinkenden Marktanteilen (die Kundenzahlen absolut stiegen vermutlich) durch günstigere iPad-Air vermutlich gegengehalten.
Die Feature-Sättigung ist erreicht und im Prinzip können die Handies nur billiger werden auch wenn man nette neue Sachen (bessere Kamera, Gesten-Steuerung, Solar-Hülle,…) einbaut um Vertragshandies in der von den Mobilfunk-Konzernen gewünschten Preis-Stufen anbieten zu können. 3D kommt vielleicht noch aber das geht auch mit Adaptern.
Andere Dinge wie 5G, 5GHz-Wifi, USB-3, USB-C-Schnellladung (also mehr als die 5V*0.9A Basis-Stromversorgung),… kommen halt, aber schleichender z.b. h.265 oder h.266, mehr Cores usw. .
Die Presse tut nichts gegen NEUE Android4-Geräte bei den Verkaufs-Plattformen…. Also braucht man sich über langsame Technik-Durchsetzung nicht wundern obwohl JEDER darunter leidet…