Langsam drückt sich der zähe Lavabrei an Felsen vorbei, im Hintergrund spritzt eine Fontäne das heiße Erdgestein über den glühenden Fluss – Vulkane faszinieren Menschen schon seit Ewigkeiten. Nun ist wieder einer ausgebrochen; dieses Mal in der Nähe der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Zuvor hatte es über Wochen immer wieder Erdbeben gegeben.
Im Südwesten Islands ging am 19. März eine neue Eruption los. Es handelte sich um einen kleinen und langsamen Ausbruch in einem unbewohnten Gebiet. Gefahr für die umliegenden Gemeinden bestand nicht. Isländische Wissenschaftler haben einen Tag später dort eine Webcam platziert. Technisch stellt der örtliche Rundfunk RÚV jetzt einen Livestream zum Geschehen rund um den Vulkan zur Verfügung.
Wissenschaftler und Björk begeistert
Vulkanausbrüche ziehen immer wieder Besucher und Wissenschaftler an. Auch dieses Mal sammeln Experten Proben und äußern sich positiv über die Eruption. „Zusammenfassend kann man sagen, dass großartige Wissenschaft betrieben und eine wunderschöne Eruption erlebt wurde“, schrieb etwa die Vulkanologin Evgenia Ilyinskaya auf Twitter. Popstar Björk zeigte sich auf Instagram ebenfalls begeistert: „YESS!! Eruption!! Wir in Island sind sooo aufgeregt!!!“
Island: Hotspot drückt Lava an die Oberfläche
Island gilt als einer der vulkanisch aktivsten Orte der Welt und verzeichnet selbst für eine vulkanisch aktive Region überdurchschnittlich viele Eruptionen. Das liegt daran, dass der Inselstaat über einem besonders heißen Bereich in der Asthenosphäre sitzt, einem sogenannten Hotspot. Das Material aus dem tiefen Erdinneren steigt auf und verursacht an der Oberfläche einen basaltischen Vulkanismus. Da die Kontinentalkrusten dicker ausfallen, tritt Hotspot-Vulkanismus fast ausschließlich an den Krusten der Ozeanbecken auf.