Japans Behörden schaffen Disketten ab – eine Ausnahme gibt es aber noch
Bis vor Kurzem gab es in Japan noch insgesamt 1.034 Vorschriften und Gesetze, die die Nutzung von alten Disketten für Regierungsbehörden vorgeschrieben haben. Diese Regelungen bestehen seit Jahrzehnten und wurden nicht angerührt, als moderne Speichermedien und Clouddienste schon für viele Privatpersonen Alltag waren. Jetzt hat Japan aber einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht.
Noch kein endgültiges Ende von Disketten in Japan
Das Digitalministerium hat bekannt gegeben, dass nahezu alle Disketten beseitigt wurden, die bislang in den Regierungscomputern zum Einsatz kamen (via Reuters). Taro Kono, Minister für Digitales in Japan, hatte bereits kurz nach seiner Ernennung 2022 angekündigt, dass er die Disketten endgültig aus den Regierungsbehörden verbannen will.
Dieses Ziel hat er nun fast erreicht. Vorerst verbleibt ein System in den Behörden, das weiterhin mit Disketten betrieben werden muss. Dabei handelt es sich um ein System für das Recycling von Fahrzeugen. Der Grund für das verzögerte Ende der Diskette ist, dass dazu auch eine Änderung an den Gesetzen des Umweltministeriums notwendig ist. Und diese benötigt wohl noch etwas mehr Zeit. Dennoch verspricht Kono, dass auch die letzte Diskette unter seiner Leitung verschwinden wird.
Neben den Vorschriften für Disketten gab es in japanischen Regierungsbehörden aber auch noch weitere veraltete Datenträger. Rund 900 Vorschriften drehten sich um CDs, Mini-Discs und Fax. Künftig sollen die Mitarbeiter:innen der Regierungsbehörden und die Bürger:innen Japans auf digitale Programme und Onlinedienste zurückgreifen. Damit macht Japan nicht nur einen Schritt hin zum einfachen Zugang für Behördendienste. Bislang gab es durch die Disketten auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, das mit den digitalen Diensten deutlich reduziert werden soll.