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Warum mitten im Silicon Valley immer noch nichts ohne Floppy Discs geht

Ausgerechnet mitten im Herzen des Silicon Valley, der Heimat der großen Tech-Konzerne und Innovationen, geht ohne Uralt-Technologie nicht viel. Der Nahverkehr von San Francisco basiert weiterhin auf Floppy Discs – es droht ein „katastrophaler Ausfall“.

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U-Bahn in San Francisco fährt nur dank Floppy-Disc-Einsatz. (Foto: Walter Cicchetti/Shutterstock)

Floppy Discs leben. Viele Jahre, nachdem sie eigentlich durch CD, USB-Sticks und Cloud-Speicher obsolet gemacht wurden, sind Disketten weiter im Einsatz – auch und gerade an neuralgischen Stellen, etwa in Japans Verwaltung oder der Boeing 747-400.

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Selbstfahrende Autos versus Floppy Disc

Jetzt sorgt ein weiterer Einsatzzweck der vor allem in den 1980er- und 90er-Jahren beliebten Speichermedien für Staunen. Denn ausgerechnet in San Francisco, der Metropole im Herzen des IT-Mekkas Silicon Valley, wo selbstfahrende Autos die Straßen bevölkern, läuft im Nahverkehr nichts ohne Floppy Discs.

Wie der regionale TV-Sender ABC7 News berichtet, setzt die San Francisco Municipal Transportation Agency – gezwungenermaßen – auf Floppy Discs, wenn es um das Kontrollsystem für ihre Züge geht. Bei der Inbetriebnahme im Jahr 1998 sei dieses System noch modern gewesen, heißt es dazu von der kalifornischen Verkehrsbehörde.

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Floppy Discs müssen jeden Morgen ins Laufwerk

Weil der dazugehörige Computer aber über keine Festplatte verfügt, muss die Software per Floppy Disc geladen werden – und das seit 26 Jahren jeden Morgen. „Die Diskette ist eine Komponente eines Systems, das unsere Züge innerhalb der U-Bahn automatisch steuert. Aber unser stadtweites U-Bahn-System besteht aus vielen Komponenten“, erklärt die Projektverantwortliche Mariana Maguire gegenüber ABC7 News.

Das System sei ursprünglich auf eine Laufzeit von 20 bis 25 Jahren ausgelegt gewesen. Heißt: Ein Wechsel auf ein drahtlos steuerbares Kontrollsystem ist eigentlich überfällig.

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Modernisierung kostet Hunderte Millionen Dollar

Allerdings würde das laut Behördenleiter Jeffrey Tumlin mehrere Hundert Millionen US-Dollar kosten – und ein weiteres Jahrzehnt in Anspruch nehmen. Ziel sei es, irgendwann ein einzelnes modernes Kontrollsystem für den gesamten Zug- und Bahnverkehr in der Region zu haben.

Abwarten ist derweil aber auch keine Option. Aktuell funktioniere das System einwandfrei. „Aber wir wissen, dass mit jedem Jahr das Risiko von Datenverlusten auf den Disketten zunimmt und dass es irgendwann zu einem katastrophalen Ausfall kommt“, so Tumlin.

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San Francisco hofft auf Zuschüsse

Jetzt hoffen die Verkehrsbetriebe von San Francisco auf finanzielle Zuschüsse aus dem US- und Bundesstaatshaushalt. Der Rest müsse aus der – allerdings immer leerer werdenden – Stadtkasse gezahlt werden, so die Behörde.

Diese Retro-Technik hat heute Sammlerwert Quelle:

Übrigens ist das U- und Stadtbahn-System Bart von San Francisco nicht nur auf Floppy Discs angewiesen. Eine einstmals futuristische Flotte von Zügen wird nur noch mit MS-DOS, Windows 98 und Ebay am Laufen gehalten.

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