Judith Williams im Interview: „Mindset ist einfach alles“ - t3n

Im Interview mit t3n spricht die Unternehmerin und Investorin Judith Williams über ihre neue Show, ihren teils steinigen Weg und darüber, was hinter den Kulissen bei „Die Höhle der Löwen“ passiert. „Ich hatte selbst viele Highs und Lows in meiner Karriere“, sagt Judith Williams im Interview mit t3n. Wir treffen sie auf der OMR in Hamburg in einem privaten Interviewraum, um den Massen zu entkommen. Williams ist Unternehmerin, Investorin in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ (DHDL), Autorin und Mutter. In Innsbruck arbeiten ihr zufolge inzwischen rund 220 Menschen für ihr Unternehmen Cura, zudem hat sie Teams in England und in München. Bekannt ist Williams vor allem durch ihre Auftritte in verschiedenen Teleshopping-Sendungen geworden, in denen sie ihre eigenen Kosmetik- und Schmucklinien präsentiert und verkauft. Doch das war nicht immer ihr Ziel. Ursprünglich wollte Williams Sängerin werden, bis eine gesundheitliche Komplikation ihren Traum platzen ließ: Sie verlor ihre Stimme. So habe sie schließlich über Umwege ihr Sales-Talent entdeckt. „Man muss flexibel bleiben“ „Ein Schicksalsschlag ist deine Chance, dich neu zu erfinden und einen neuen Traum zu leben“, sagt Williams. „Gerade in volatilen Zeiten wie heute muss man flexibel bleiben.“ Einfach war das für sie nicht. Aber sie habe damals gar keine andere Chance gesehen, als positiv zu bleiben und weiterzugehen. „Ich musste meine Miete bezahlen und über die Runden kommen. Mein Antrieb war das blanke Überleben“, erinnert sich Williams. Geholfen habe ihr insbesondere ihre Einstellung. „Mindset ist einfach alles“, sagt sie. „Wenn du offen auf Menschen zugehst und bereit bist, stets dazuzulernen, ist alles möglich in deinem Leben.“ „Wenn du offen auf Menschen zugehst und bereit bist, stets dazuzulernen, ist alles möglich in deinem Leben.“ Etwas zu bedauern „sei unnötig“. Sie sagt: „Man kann es sowieso nicht ändern. Auch Trübsal blasen wird die Situation nicht ändern. Deine Aufgabe war dann eben eine andere.“ Ihre positive Hands-on-Mentalität gibt Williams bald auch in einer neuen Sat1-Sendung weiter. „Judith Williams’ großes Job-Experiment“ soll das neue Format heißen. Dabei sollen Menschen, die unglücklich mit ihrem derzeitigen Beruf sind, neue Aufgaben vermittelt werden. „Die Menschen erfahren erst, was ihr neuer Job ist, am Tag, an dem es losgeht“, sagt Williams. Über die „Höhle der Löwen“ Die Sendung sei schon vor einiger Zeit abgedreht worden. Denn Williams hat bereits im Februar bekannt gegeben, dass sie sich vorerst aus dem TV und der Jury von „Die Höhle der Löwen“ zurückzieht, um mehr Zeit für ihre Familie zu haben. Ob und wann sie als Löwin zurückkehrt, sei noch unklar. Doch nach wie vor spricht sie gerne über die Show. Ein DHDL-Investment, das sich für Williams besonders gelohnt hat, sei beispielsweise Bitterliebe. „Bitterliebe hat extrem gut funktioniert“, sagt Williams. Die Bittertropfen sind von einer Heilpraktikerin entwickelt worden, sollen den Hunger auf Süßes dämpfen und der Verdauung helfen. Die Ergänzung sei wichtig, da Bitterstoffe aus unserer „normalen“ Ernährung herausgezüchtet worden seien. [crosslinks ids="1554104,1549576,1552764"] Damit Williams in ein Startup investiert, müsse das Produkt mit ihren Werten übereinstimmen. Das seien insbesondere Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit. Und es müsse etwas sein, „das die Lebensqualität verbessert – in jeglicher Form“. Auch die Marke müsse stimmen sowie Gründer oder Gründerin. Das herauszufinden, koste Zeit. „In echt dauert ein Pitch ein bis zwei Stunden“, sagt Williams über die Aufzeichnungen der Show. „Wir versuchen immer, das kürzer zu halten, aber es geht nicht, weil unser eigenes Geld dahintersteckt. Und gewisse Parameter muss man wissen.“ Nach der Sendung sollte der verhandelte Deal der identisch gleiche sein wie in der Sendung. „Aber manchmal platzen die Deals, weil man in der Prüfung im Nachgang feststellt, dass da noch sogenannte Red Flags sind. Das macht das Unternehmen uninvestierbar“, sagt Williams. Sei das der Fall, steige sie aus. Manche Gründer:innen versuchten im Nachgang auch noch nachzuverhandeln, aber das habe sie bisher nur in einem Fall gemacht – und hinterher bereut. Wie geht es weiter? Aktuell begeistert sich Williams besonders für die Themen Live Commerce und Social Commerce. „Es ist spannend, wie die Zukunft von Teleshopping aussehen wird“, sagt sie. Und sie würde gerne ein soziales Projekt starten, bei dem erfolgreiche Frauen an Schulen sprechen, um jungen Mädchen zu zeigen, was alles möglich sei. „Ich war damals als Teenager selbst total lost“, sagt sie. „Mädchen brauchen Role-Models.“