Kaffee für’s Büro: Richtig pressen mit der Aeropress

(Foto: André Krüger)
Aeropress: Die Voraussetzungen

(Foto: André Krüger)
Was man dafür braucht: eine Aeropress (inklusive 350 Stück Papierfilter, etwa 30 Euro), eine Handmühle mit verstellbarem Mahlgrad (zum Beispiel Porlex Mini, ist praktisch und klein, etwa 45 Euro), ein Haushaltsthermomether (ab zehn Euro), eine digitale Küchenwaage (ab zehn Euro), ein stabiles Glas zum Reinpressen, Wasser (am besten gefiltert oder Mineralwasser) und guten Kaffee (zum Beispiel Hola José aus El Salvador, geröstet von Playground Coffee in Hamburg, etwa elf Euro) und etwas Übung. Los geht’s!
Schritt 2: Das Wasser

(Foto: André Krüger)
Das Wasser auf 95 Grad erhitzen. Den Papierfilter vorher ordentlich ausspülen, um den Papiergeschmack zu beseitigen. Alternativ könnt ihr auch einen Metallfilter verwenden (zum Beispiel von Able Disk für etwa 15 Euro), den braucht ihr nicht auszuspülen und könnt ihn wiederverwenden. Der Kaffee wird damit allerdings nicht so klar. Er hat aber mehr Körper, da durch die etwas größeren Öffnungen im Filter mehr Kaffeeöle extrahiert werden.
Schritt 3: Den Kaffee mahlen

(Foto: André Krüger)
Den Kaffee immer frisch mahlen. Bei der Aeropress etwas gröber als für Handfilter, aber etwas feiner als für French Press. Etwas feiner als grobes Meersalz. Im Zweifel ausprobieren. Ist der Kaffee zu sauer, etwas feiner mahlen. Ist der Kaffee zu bitter, etwas gröber mahlen. (Alle anderen Brühparameter dabei unverändert lassen.)
Schritt 4: Aufgießen

(Foto: André Krüger)
Filterhalter samt Filter unten auf den Brühkolben fest draufschrauben. Auf 14 Gramm gemahlenen Kaffee zügig 200 Milliliter Wasser aufgießen. Zu hartes Wasser vorher am besten filtern. Gegebenenfalls einfach mal den Vergleichstest mit Mineralwasser, gut geeignet ist Volvic, machen.
Schritt 5: Rühren

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Einmal sanft mit dem der Aeropress beiliegenden Rührstab rühren, so dass sämtliches Kaffeemehl mit Wasser in Kontakt kommt.
Schritt 6: Brühkolben aufsetzen

(Foto: André Krüger)
Den Brühkolben vorsichtig aufsetzen und sofort wieder ein Stückchen zurück nach oben ziehen, damit ein Vakuum entsteht. Das verhindert das vorzeitigige durchtropfen des Kaffees. Jetzt warten bis 55 Sekunden vergangen sind.
Schritt 7: Wieder umrühren

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Jetzt drei Mal kräftig rundherum rühren. Immer vorsichtig sein, dass nichts umkippt. Das heiße Wasser könnte zu Verbrennungen führen.
Schritt 8: Presskolben aufsetzen

(Foto: André Krüger)
Den Presskolben aufsetzen und jetzt langsam mit beiden Händen durchdrücken, bis ein leises Zischen zu vernehmen ist. Dann den Pressvorgang abbrechen und den Kolben wieder leicht zurückziehen, um die Extraktion zu stoppen.
Schritt 9: Aeropress entfernen

(Foto: André Krüger)
Bei insgesamt 1 Minute 20 Sekunden sollte der Pressvorgang komplett abgeschlossen sein. Jetzt die Aeropress entfernen. Zum Reinigen einfach den Filterhalter abschrauben (Vorsicht, eventuell noch heiß) und den Kaffeesatz einfach in den Abfall pressen.
Schritt 10: Genießen!

(Foto: André Krüger)
Genießen! Wenn’s nicht so klappt, wie gewünscht, viel ausprobieren, einfach mal im Netz recherchieren oder einen professionellen Barista fragen. Er zeigt dir gern, wie’s richtig geht. Viel Spaß und immer guten Kaffee!
Na wenn es einer kann dann der André
Haha. Vielen Dank für die Kaffeekirschen.
Schön hier was über Kaffeekultur zu lesen! Es gibt leider zuviel schlechten Kaffee auf dieser Welt, ob bei Bekannten, in Büros oder in vielen Cafes/Restaurants.
Viele Leute trinken Kaffee scheinbar nur um Kaffee zu trinken – dabei kann er richtig gut schmecken.
Meiner Meinung nach ist die Aeropress mit der „inverted“ Methode wesentlich einfacher zu bedienen.
Vielen Dank. Inverted oder nicht macht eigentlich keinen allzu großen Unterschied. Man muss bei der Inverted-Methode etwas mehr aufpassen keinen Unfall zu verursachen, weshalb viele Cafés von dieser Methode wieder abgekommen sind. Außerdem verursacht das Flippen zusätzliche Turbulenzen, die zu einer stärkeren Extraktion führen, die auch nur schwer zu reproduzieren ist. (Andererseits tropft weniger vor dem Pressen unabsichtlich durch den Filter.)
Freut mich, dass die Aeropress langsam auch in Deutschland ankommt! Bei meinem Auslandssemester in Polen vor 2 Jahren bin ich das erste mal mit dieser Methode in Berührung gekommen, dort kann man in jedem guten Kaffee die „Aeropress – Methode“ als Zubereitungsart wählen. Da zahlt man auch gerne mehr, denn der Kaffee schmeckt deutlich besser als mit Frenchpress / Mokkamaker / Klassisch gefiltert… hoffen wir mal, dass die Aeropress in Deutschland noch etwas bekannter wird in der nächsten Zeit! Toller Artikel ;-)
Ja, es geht langsam, aber die Aeropress kommt. (Zu Hause bevorzuge ich allerdings meist V60 oder Kalita.) Vielen Dank!
Also vorweg ich mag Kaffee und trink ihn meist direkt aus der klassischen Espressomaschine für die Kochplatte. Von der Aeropress hör ich heut das erste Mal. Scheint mir ne Menge Aufwand. Lohnt sich das geschmacklich denn wirklich ?
Ich würde sagen: Ja. Geh doch einfach mal in ein gutes Café und lass Dir dort einen Kaffee in der Aeropress zubereiten. Ich bin sicher, Du wirst den Unterschied schmecken.