Knapp eine Stunde lang ging nichts mehr: Nach Sichtung einer Drohne im Bereich des Frankfurter Flughafens im Februar 2020 wurde der gesamte Flugverkehr vorübergehend eingestellt. 15 Flugzeuge mussten zur Landung auf andere Flughäfen umgeleitet werden. Was für die Passagiere ärgerlich und potenziell gefährlich ist, ist leider längst kein Einzelfall mehr. 2019 kam es allein in Deutschland zu rund 120 Behinderungen des Flugverkehrs durch Drohnen. Genau diesem Problem will sich der russische Antivirenhersteller Kaspersky annehmen, der dafür jetzt auch eigene Hardware entwickelt hat.
Das Antidrone getaufte System wurde bereits 2019 vorgestellt und erkennt mit Hilfe von Lidar-Sensoren, Kameras, Radar und akustischen Sensoren Drohnen im überwachten Luftraum. Die dazugehörige Software zeigt die Drohnen dann auf einer Karte an. Anschließend kann die Drohne vom Himmel geholt werden. Dazu setzt Kaspersky auf ein System, um die Kommunikation zwischen der Drohne und der Steuerungseinheit zu unterbrechen. Die meisten kommerziellen Drohnen landen nach Verlust des Steuersignals automatisch. So wird ein potenziell gefährlicher Absturz der Drohne vermieden.
Schon zur Unterscheidung von Drohnen und Vögeln und zur Erkennung des Drohnenmodells setzt Kaspersky auf maschinelles Lernen. Aber auch das Flugziel einer entdeckten Drohne soll mithilfe der Technologie frühzeitig erkannt werden. Langfristig könnte die zugrundeliegende Technologie aber auch außerhalb der Drohnenbekämpfung eingesetzt werden.
„Eine verbesserte Version des neuronalen Netzes kann auch nach Autos oder Menschen suchen, die sich in einem Wald verirrt haben“, so Firmenchef Jewgeni Kasperski in einem kürzlich veröffentlichten Blogbeitrag. Diese Ausbaustufe des Systems befinde sich allerdings noch in einer frühen Entwicklungsphase. Vorläufig wird das System dementsprechend nur zur Abwehr von Drohnen eingesetzt.
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