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KI-Chips für Deepseek: Singapur weist Verantwortung von sich

In Singapur ist man sich keiner Schuld bewusst, wenn es um die Frage geht, ob Deepseek verbotenerweise exportregulierte KI-Chips über das asiatische Land erworben haben könnte. Stattdessen verweist man auf die Verantwortlichkeit der Hersteller.

2 Min.
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Das Handelszentrum Singapur macht 22 Prozent des gesamten Nvidia-Umsatzes aus. (Foto: Shutterstock/Nattapoom V)

Das Ministerium für Handel und Industrie (MTI) distanziert sich von dem Verdacht, das chinesische KI-Startup Deepseek könnte nicht nur die für den Export zugelassenen KI-Chips von Nvidia, sondern auch die für den Export nach China nicht zugelassenen, mächtigeren Halbleiter über Singapur erhalten haben. Wie Bloomberg am Freitag berichtet hatte, untersuchen US-Behörden genau diesen Punkt.

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Singapur weist Verantwortung von sich

In einer Erklärung vom 1.2.2025 betont das MTI, dass es von US-Unternehmen erwarte, dass sie sich sowohl an die US-Exportkontrollen als auch an die lokalen Gesetze Singapurs halten, was in diesem Kontext etwa mit dem juristischen Begriff des „Bestreitens mit Nichtwissen“ aus dem deutschen Zivilprozessrecht zu beschreiben ist.

Ausdrücklich geht es bei den Untersuchungen nicht darum, ob unter dem Einfluss oder der Begünstigung durch singapurische Behörden leistungsstarke KI-Chips nach China geliefert worden sein könnten. Denkbar scheint indes, dass Deepseek nicht zugelassene KI-Chips über Dritte unter Nutzung des asiatischen Handelszentrums Singapur bezogen haben könnte.

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Das will das MTI offenbar nicht ausschließen, aber auch nicht bestätigen. Der Chiphersteller Nvidia hatte bereits am vergangenen Montag beteuert, dass die von Nvidia an Deepseek gelieferten KI-Chips vollständig exportkonform gewesen seien.

„Wir erwarten von US-Unternehmen wie Nvidia, dass sie sich an die US-Exportkontrollen und unsere nationalen Gesetze halten. Unsere Zoll- und Strafverfolgungsbehörden werden weiterhin eng mit ihren US-Kollegen zusammenarbeiten“, so das MTI in seiner Erklärung: „Wir haben immer die Rechtsstaatlichkeit hochgehalten und sind entschlossen und fest gegen Einzelpersonen und Unternehmen vorgegangen, die die Regeln missachten.“

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Verdacht im Kontext Singapurs nicht von der Hand zu weisen

Der Verdacht speist sich aus zwei Überlegungen. Zum einen wundert sich die Fachwelt, wie es mit den exportregulierten KI-Chips von Nvidia möglich gewesen sein kann, das leistungsfähige, „denkende“ R1-KI-Modell von Deepseek zu trainieren und zu betreiben.

Zum Zweiten hatte Nvidia selbst in seinen im November 2024 veröffentlichten Ergebnissen für das dritte Quartal erklärt, dass Singapur fast 22 Prozent seines Umsatzes ausmacht. Allerdings seien, so Nvidia, „die meisten Lieferungen, die mit Singapur-Umsätzen verbunden sind“, letztlich an andere Standorte als Singapur geliefert worden, und „die Lieferungen nach Singapur waren unbedeutend“.

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Es gebe indes keinerlei Grund zu der Annahme, dass Deepseek irgendwelche exportkontrollierten Produkte über Singapur bezogen habe, ließ der Chiphersteller verlauten. Das MTI griff diese Aussage gerne auf und ergänzte:

„Singapur ist ein internationales Geschäftszentrum. Große US-amerikanische und europäische Unternehmen haben hier bedeutende Niederlassungen. Nvidia hat erklärt, dass viele dieser Kunden ihre Geschäftseinheiten in Singapur nutzen, um Chips für Produkte zu kaufen, die für die USA und andere westliche Länder bestimmt sind”.

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