Tool-Tipp
Kinderimpfung gegen Corona – diese Website zeigt dir, wo dein Kind den Pieks bekommt

Voraussichtlich am 24. November 2021 wird die europäische Arzneimittelbehörde Ema Comirnaty, den Impfstoff von Biontech/Pfizer, für Kinder von fünf bis zwölf Jahren zulassen. Bis die Kinderimpfungen – die Dosis des Wirkstoffs muss hier niedriger sein – in Deutschland losgehen, soll es allerdings noch bis zum 20. Dezember dauern. Für viele Kinder und Eltern ist das zu lang.
Auch viele Ärzt:innen in Deutschland sind nicht einverstanden mit den langwierigen Zulassungsverfahren der Ema und den zögerlichen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Stiko. Sie impfen Kinder und Jugendliche bereits jetzt im sogenannten Off-Label-Use. Der ist schon seit Jahren in der Medizin ein gängiges Verfahren: Der nicht bestimmungsgemäße Gebrauch eines Arzneimittels ist beispielsweise gegeben, wenn ein Medikament, das nur für Erwachsene getestet wurde, einem Kind verabreicht wird. Oder wenn etwa Betablocker, die eigentlich gegen Bluthochdruck verschrieben werden, als Migränemedikament zum Einsatz kommen.
Damit Kinder, Eltern und Mediziner:innen leichter zusammenfinden, gibt es jetzt u12schutz.de. Die Website hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien mit Impfwunsch mit Ärzt:innen zu vernetzen, die bereit sind, die jungen Menschen gegen das Coronavirus zu impfen. Stand 23. November 2021 sollen sich schon 16.983 Familien gemeldet haben und mehr als 20.000 Kinder unter zwölf in Deutschland bereits off-label-geimpft sein.
Das Prinzip der Website ist denkbar einfach: Interessierte Eltern füllen ein Kontaktformular aus, in dem sie Namen, Postleitzahl und E-Mail-Adresse sowie Anzahl und Alter der Kinder angeben. Für alles Weitere werden sie dann von den Ehrenamtlichen hinter u12schutz.de oder einer:m Mediziner:in kontaktiert.

Eltern müssen nur wenige Angaben machen, bevor sie ihren Impfwunsch an die Website übermitteln können. (Screenshot: u12schutz.de/t3n)
Auch Ärzt:innen, die die Off-Label-Impfung für Kinder unter zwölf gerne anbieten möchten, können sich telefonisch oder per Mail mit u12schutz.de in Verbindung setzen.
Laut eigenen Angaben wird die Website u12schutz.de von Eltern betrieben, deren Kinder schon länger off-label-geimpft sind. Sie wollen jedoch anonym bleiben – vermutlich weil sie Anfeindungen oder gewaltvolle Übergriffe fürchten, wie sie bereits vorgekommen sind.
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