Im November des vergangenen Jahres hatte Apple auf seinem „One more Thing“-Event seinen M1-Chip sowie neue Macbook Air und Macbook Pro mit dem hauseigenen flotten Prozessor vorgestellt. In den vergangenen Wochen häuften sich allerdings Berichte von Nutzer:innen, dass die Displays bei diesen neuen Modellen ohne besondere Belastung Sprünge und Risse bekommen sollen. Jetzt muss Apple sich deswegen mit zwei Klagen auseinandersetzen, die noch zu Sammelklagen werden könnten.
Displayschäden bei Macbooks: Sammelklage droht
Beide Klagen wurden in der vergangenen Woche vor einem Bezirksgericht im kalifornischen San Jose eingereicht, wie The Register schreibt. Die beteiligten Kanzleien setzen dabei darauf, dass das Gericht ihnen eine entsprechende Erlaubnis erteilt, möglich betroffene Kund:innen zu vertreten. Dann könnte sich das Verfahren zu einer Sammelklage ausweiten, an deren Ende dann ein Vergleich mit Apple stehen könnte – und Geld fließen würde.
Laut einer der Klageschriften sollen von den Displayproblemen die neuen Macbook-Modelle mit M1-Chip aus den Jahren 2020 und 2021 betroffen sein. Die Bildschirme seien außergewöhnlich zerbrechlich, so der Vorwurf. Den Anwält:innen zufolge hätten in den vergangenen Wochen Tausende Nutzer:innen auf der ganzen Welt Probleme mit gerissenen oder gebrochenen Displays direkt an Apple oder in Fachforen gemeldet. Apple müsse also aufgrund des Feedbacks und interner Tests von dem Problem wissen, wie es heißt.
Kaputte Macbook-Displays: Schwarze Balken
In ein ähnliches Horn bläst auch die andere Klage. Demnach habe Apple die Macbooks mit einem inhärenten Defekt des Bildschirms entwickelt und hergestellt. Schon bei normaler Nutzung könnten auf einmal schwarze oder graue Balken auftreten. Auch seien die Displays anfällig für Risse. Nutzer:innen-Berichten zufolge könnten die Displayprobleme auch noch Monate nach dem Kauf plötzlich da sein.
Weil Apple das Problem bisher nicht anerkannt hat, müssen betroffene Nutzer:innen – teure – Reparaturdienste in Anspruch nehmen, wie es in der Klage heißt. Die Displayreparatur habe in einem speziellen Fall 850 US-Dollar gekostet. Apple dagegen lässt bisher nur wissen, dass Nutzer:innen nichts auf Tastatur oder Handballenauflage liegen lassen sollten, wenn sie das Macbook schließen. Das könne das Display kaputtmachen.
Zu dem Verfahren selbst hat sich Apple bisher nicht geäußert. Mal sehen, ob der Tech-Konzern aus Cupertino das Problem bei den erwarteten neuen Macbook-Modellen ausgeräumt hat.