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So kommen kleine Unternehmen mit einem Blog ganz groß raus

Instagram, Snapchat, Tiktok und all den Plattformen zur Selbstdarstellung zum Trotz sind Blogs nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des World Wide Web. Warum auch kleine Unternehmen darüber nachdenken sollten, zu bloggen, erklärt unsere Gastautorin.

Von Meike Leopold
4 Min. Lesezeit
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Bloggen ist nicht nur was für Privatpersonen oder große Unternehmen. (Grafik: Shutterstock)

Montag, 7 Uhr. Matthias Schultze ist längst aus den Federn und auf dem Weg zum Kunden. Allzu viel geschlafen hat der erfolgreiche Malermeister aus Hannover nicht. Gestern Nacht hat er nämlich noch einen neuen Blogartikel online gestellt. Das Thema: „Gesunde Wände als Gestaltungselement“.

Ein bloggender Maler? Klingt erst mal ungewöhnlich. Doch Schultze, im Netz bestens bekannt als „Maler Heyse“, fährt mit seinem Blog seit fast zehn Jahren sehr gut. Und er ist nicht der einzige, der auf dieses Medium setzt. 200.000 Blogs soll es mittlerweile in Deutschland geben. Andere Schätzungen gehen sogar von 800.000 Blogs aus.

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Überhaupt sind die Rahmenbedingungen für Blogs günstig: Laut ARD/ZDF Onlinestudie sind über 90 Prozent der Deutschen online. Mehr denn je nutzen sie die Medien und Kommunikationskanäle im Internet. Zudem hat das Vertrauen der Menschen in „Owned Media“, also die Medienkanäle von Unternehmen, laut Edelman Trust Barometer deutlich zugenommen.

Kleine und mittlere Unternehmen, die clever vorgehen, können daher von einem Blog genauso oder vielleicht sogar besser profitieren als die großen – etwas bei der Kundenakquise oder bei der Suche nach neuen Mitarbeitern.

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Bloggen bringt digitale Sichtbarkeit

Matthias Schultze kann das bestätigen: „In einem Wettbewerb mit aktuell 350 Marktbegleitern in und um Hannover spielt uns unser Social-Media- und Internetmarketing hervorragend in die Karten“, erklärt der Chef von 26 Mitarbeitern selbstbewusst. Sein umfangreiches Blog mit über 1.100 veröffentlichten Blogartikeln zieht monatlich weit über 50.000 Leser an. Der Effekt: Wenn Hannoveraner online Begriffe wie „Treppenhausstreichen“ oder „Betondesign“ suchen, werden ihnen die ansprechenden Bilder und Blogartikel auf Google automatisch vorgeschlagen.

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Der Unternehmer betont: Seine Artikel würden im Netz zu 90 Prozent „organisch“ gefunden, also ohne zusätzliche Investitionen in Anzeigen. Der meistgeklickte Artikel wurde mehr als 260.000 Mal gelesen. Ein Drittel seines Jahresumsatzes habe er heute seinen digitalen Aktivitäten zu verdanken, so Schultze.

Heike Eberle, Chefin des mittelständischen Unternehmens Eberle Bau aus der Pfalz und ebenfalls Blog-Pionierin, macht ähnliche Erfahrungen: „Durch das regelmäßige Bloggen bleibt unsere Homepage lebendig und aktuell. Dadurch finden uns viele Interessenten und wir sind bei Google recht weit oben platziert.“ Das führt zu ganz konkreten Erfolgen: „Letztes Jahr hatten wir im Sommer zweimal heftigen Stark- oder Sturzregen. Da wir mit unserem Büro-Keller auch betroffen waren, habe ich darüber geschrieben und damit einige Kunden angezogen, die ebenfalls Not mit ihren Kellern hatten.“

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Laut Schultze ist ein gutes Employer-Branding im Netz für sein Unternehmen ebenso wichtig. „Wir kennen kein Fachkräfteproblem. Wenn Unternehmen darüber klagen, frage ich immer: Sind Sie online? Was haben Sie für eine Internetseite? Warum soll man bei Ihnen arbeiten?“

Erfolgreiche Unternehmensblogs sehen die Welt mit den Augen ihrer Leser

Automatisch stellt sich der Erfolg von Unternehmensblogs nicht ein. Ein paar klassische Fehler lassen sich allerdings leicht vermeiden: So sollten Technik oder Design für das Blog zwar stimmen, langfristig dreht sich jedoch alles um relevante und unterhaltsame Inhalte. Das bedeutet auch: Platte Werbebotschaften sind bei den Lesern besonders unbeliebt.

Aber wie erstellt man Inhalte, die bei den Zielgruppen gut ankommen? Die Erfahrung zeigt: Ob groß oder klein – Unternehmen brauchen auf jeden Fall eine solide Kommunikationsstrategie, um online langfristig erfolgreich zu sein. Dafür müssen sie sich die (scheinbar) einfache Frage stellen, welche Botschaften sie an welche Zielgruppe(n) vermitteln wollen.

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Gleichzeitig sollten sie bereit sein, die Welt konsequent aus der Perspektive ihrer Leser sehen. Denn was Unternehmen gerne über sich sagen wollen, interessiert die Adressaten in den seltensten Fällen. Die Schlüsselfrage lautet daher: Welche Themen und Inhalte interessieren meine Leser? Wie kann ich ihre Fragen beantworten oder ihre Probleme lösen?

Ist diese Basis einmal gelegt, finden sich die Themen für ein Blog von selbst. Nun geht es noch darum, aus diesen Themen ansprechende, authentische Storys zu machen. „Im Grunde liegen die Themen auf unserer ‚Unternehmensstraße‘“, berichtet Heike Eberle. „Die täglichen Erlebnisse liefern Geschichten. Wir dürfen sie sehen, aufgreifen und in eine Schachtel packen.“ Matthias Schultze sagt: „Ein Blog können Sie nur führen, wenn Sie etwas zu erzählen haben. Ich sehe mich als Geschichtenerzähler.“

Checkliste: Wichtige Erfolgsfaktoren beim Bloggen

Eine Blog-Strategie entwickeln: WAS an WEN? Diese Frage sollte einmal gründlich durchdacht und beantwortet werden, um einen roten Faden in das Blog zu bekommen. Die gute Nachricht für Unternehmen mit einem schmalen Budget: Überteuerte Workshops oder berühmte Agenturen sind nicht nötig, um diesen Prozess erfolgreich zu durchlaufen.

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Das Bloggen selbst in die Hand nehmen: Blogs leben stark von ihrer Authentizität. Auslagern lässt sich die Aufgabe also nur bedingt. Viele Unternehmensblogs werden daher von Mitarbeitern und/oder den Chefs befüllt. Dazu Matthias Schultze: „Da soll ja kein Werbegeblubber rein. Das verstehen unsere Kunden nicht. Bei uns ist klar, dass hier der Chef kommuniziert.“

Das Blog gezielt vermarkten: Facebook und Co. können nicht die alleinige Basis der digitalen Unternehmenskommunikation sein. Deshalb ist der Trend zu eigenen Online-Magazinen oder Blogs seit Jahren ungebrochen. Bei der Vermarktung von Bloginhalten spielt Social Media allerdings eine zentrale Rolle. Dazu kommt die Bewerbung des Blogs auf der Website oder via Newsletter.

Fazit: Produkte, Dienstleistungen oder Jobs werden heute im Internet gesucht. Ein Unternehmensblog mit einer fundierten Strategie bietet auch kleinen oder mittelgroßen Unternehmen die Chance, digital sichtbarer zu werden und sich im Kampf um Kunden und Mitarbeiter mit dem richtigen Mix aus authentisch erzählten Inhalten von der Konkurrenz abzuheben.

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Dein t3n-Team

Ralph Scholze

Persönlich bin ich der Meinung, dass ein eigenes Corporate Blog innerhalb der Online-Strategie ein extrem wichtiges Kommunikationsinstrument ist. Deshalb finde ich Deine Tipps sehr hilfreich, denn der Erfolg stellt sich nicht sofort, sondern erst nach einiger Zeit ein.

Selbst blogge ich als kleines Unternehmen und einzelne Erfolge konnte ich bereits verbuchen. Dafür sinnvoll sind die passenden Ziele wie dieser Artikel zeigt https://www.webpixelkonsum.de/corporate-blog-strategische-und-taktische-ziele/

Beste Grüße. Ralph

Antworten
Ronny Schneider

Hallo,

Bloggen kann wirklich zu mehr Sichtbarkeit führen, auch für Unternehmen.

Das Problem ist nur das viele Unternehmen das sehr oberflächlich angehen. Beim Bloggen braucht es klare Ziele und Strategien.

Nur damit lässt sich dann der Content daran anpassen. Und vor Allem ist Bloggen etwas das auf lange Zeit ausgerichtet ist. Mal kurz einen Blog aufstellen und paar Inhalte veröffentlichen bringt keine Erfolge. Das müssen Unternehmen endlich verstehen.

Wer aber hart an seinem Content und Allem drum herum arbeitet, kann sich viel Aufmerksamkeit verschaffen.

LG
Ronny

Antworten

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