Kosmische Wärmeinseln: James-Webb-Teleskop enthüllt Geheimnisse in eisigen Weiten
Der Kuipergürtel ist eine entfernte Region am Rande unseres Sonnensystems und beherbergt zahlreiche, meist kleinere Himmelskörper. Lange Zeit ging man davon aus, dass diese Objekte sehr kalt sind und somit kaum Chancen für das Vorhandensein von Leben oder flüssigem Wasser bieten.
Das James-Webb-Space-Telescope (JWST) hat nun Hinweise geliefert, die diese Annahme infrage stellen. Eine von Christopher Glein vom Southwest Research Institute geleitete Studie hat die Ergebnisse festgehalten.
Im Fokus der Untersuchungen standen die beiden Planeten Eris und Makemake, die beide zum Kuipergürtel gehören.
Himmelskörper könnten von innen heißt sein
Bei der Untersuchung von Eris und Makemake stießen die Forscher auf gefrorenes Methan, das erst kürzlich „verkocht“ wurde, wie Glein gegenüber Mashable erklärte. Die Beobachtung deutet darauf hin, dass unter der eisigen Oberfläche der Planeten heiße Kerne existieren könnten, die in der Lage sind, Flüssigkeiten und Gase an die Oberfläche zu bringen.
Die Entdeckung frischer Methanvorkommen lässt zudem vermuten, dass unter der Eisschicht flüssige Ozeane vorhanden sein könnten. Eine definitive Bestätigung der Hypothese steht allerdings noch aus.
Weitere Untersuchungen nötig
Die jüngsten Entdeckungen im Kuipergürtel deuten darauf hin, dass einige der dortigen Planeten sogar die Bedingungen für die Entstehung von Leben erfüllen könnten. Allerdings sind zur Bestätigung dieser Möglichkeit weitere Forschungen erforderlich.
Christopher Glein unterstreicht die Bedeutung der Entdeckungen: „Nach dem Vorbeiflug von New Horizons am Pluto-System und mit dieser Entdeckung zeigt sich der Kuipergürtel als viel lebendiger, als wir es uns vorgestellt hatten.“
Er schlägt vor, dass es an der Zeit ist, die Daten des JWST durch den Vorbeiflug eines Raumschiffs an einem anderen dieser Körper in einen geologischen Kontext zu setzen. Glein ist überzeugt, dass die Wunder, die auf uns warten, uns verblüffen werden.