Wer diese Studie liest, verliert den Glauben daran, dass es sich bei Anlegern im Kryptobereich um gut informierte, wohlüberlegt handelnde Menschen mit einer gewissen Technik-Affinität handelt, die sich der Verantwortung bewusst sind, was es heißt, sich selbst die eigene Bank zu sein.
Krypto-Umfrage erstaunt in vielen Bereichen
Die Macher der Krypto-Ressource Cryptovantage, die neben einem breiten Magazinangebot auch etliche Bildungsangebote für Otto Krypto-Normalnutzer anbietet, haben eine umfangreiche Umfrage unter etwas mehr als 1.000 US-Bürgerinnen und -Bürgern durchgeführt, die in Kryptowährungen investiert sind. Die Datenbasis lieferte die Umfrageplattform von Amazon.
Die Umfrage befasste sich mit den wichtigsten Themen, denen Krypto-Anleger im Alltag begegnen, etwa wie ihre Passwort-Strategie aussieht, welche Wallets sie nutzen oder aus welchen Fehlern sie bereits gelernt haben. Die Ergebnisse sind teils überaus erstaunlich.
Passwort vergessen? Kein Wunder bei diesen Strategien
So gaben rund 40 Prozent der Befragten an, dass sie bereits einmal ihr Passwort zu ihrer Krypto-Wallet vergessen haben. Zwar gelang es rund 96 Prozent der Vergessenden danach, den Zugang wiederherzustellen, die restlichen vier Prozent indes verloren im Schnitt rund 2.100 US-Dollar.
Fast noch erstaunlicher: Zwölf Prozent der Anleger gaben an, ihr Passwort für unsicher zu halten, es aber dennoch nicht ändern zu wollen. Zehn Prozent aller Anleger verwahren ihr Passwort ausschließlich im Gedächtnis, 20 Prozent haben es sich auf einem Stück Papier notiert und sechs Prozent gaben es sogar Freunden und Familie preis – eine seltsame Form der Cloud-Speicherung. Nur jeder vierte Befragte setzt einen Passwort-Manager ein, um den Krypto-Zugang einigermaßen sicher abzulegen.
Krypto-Betrug? Läuft…
An dieser Stelle verwundert es nicht, dass bereits rund 33 Prozent der Befragten mindestens einmal Opfer eines Krypto-Betrugs wurden. Dabei waren die erfolgreichsten zugleich die ganz einfachen Methoden, vor denen seit Jahrzehnten immer wieder gewarnt wird, nämlich die Phishing-Mail, die gefälschte Website und – recht neu – die Fake-App. Die Fake-Website setzt sich in diesem Ranking mit einem durchschnittlichen Betrugsschaden von rund 900 Dollar an die Spitze. Im Schnitt verloren Anleger, die Opfer von Krypto-Scam wurden, überschaubare, aber ärgerliche 500 Dollar.
Wo sind eure Hände?
Kann es noch schlimmer werden? Ja, es kann. Ebenfalls fast 40 Prozent der Befragten haben bereits mindestens einmal mit Panikverkäufen auf das Absacken ihres Investments reagiert und dabei satte Verluste mitgenommen, anstatt die Coins zu halten. Etwa ein Drittel gab an, im Wesentlichen auf eine einzelne Kryptowährung gesetzt zu haben und etwas mehr als ein Viertel räumte ein, den Kryptomarkt nicht wirklich verstanden zu haben. Jeder Vierte hat bereits einmal Coins gesendet, ohne zuvor auf die verabredete Bezahlung zu warten.
Was habt ihr schon alles falsch gemacht?