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Künstliche Erdabkühlung: Warum ein kontroverses Experiment abgebrochen wurde

Nach jahrelangen Vorbereitungen haben Wissenschaftler:innen der Harvard-Universität ein Experiment beerdigt, mit dem die globale Erderwärmung bekämpft werden sollte. Jetzt wurden die Gründe bekannt.

Von Ann-Catherin Karg
2 Min.
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Warum die künstliche Erdabkühlung erst einmal auf Eis liegt. (Foto: buradaki / Shutterstock.com)

Im Kampf gegen die globale Erderwärmung schien bis vor Kurzem Solar-Geoengineering eine mögliche Lösung zu sein. Anders als geplant wurde ein lange vorbereitetes Experiment aber ohne Ankündigung eines neuen Termins abgesagt.

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Warum, erklärt eine politische Analyse des Vorgangs, die kürzlich in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde. Darin nennen die Autor:innen vor allem zwei Gründe, die erfüllt sein müssten, um derart tiefgreifende künstliche Eingriffe künftig zu ermöglichen.

Erstens müsste die Bevölkerung betroffener Regionen eingeweiht und in den Diskurs einbezogen werden. Und zweitens brauche es Schutzmaßnahmen, um auf mögliche unbeabsichtigte Nebenwirkungen angemessen reagieren zu können.

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Konkret bezieht sich die Analyse auf ein Projekt namens Scopex (Stratospheric Controlled Perturbation Experiment), das Harvard-Forscher:innen 2017 gestartet haben. Die Idee dahinter: Sonnenlicht, das auf die Erde trifft, soll in den Weltraum zurückgestrahlt werden.

Ein erstes Experiment sollte in Schweden stattfinden

Dabei handelt es sich um eine Art künstliche Erdabkühlung, die als Solar-Geoengineering bekannt und in Zeiten der sich stetig verschlimmernden Klimakrise immer attraktiver geworden ist. In einem ersten Schritt sollten Ballons mit Sonnenlicht reflektierenden Partikeln in die Stratosphäre gebracht werden, um dann auf ihrem Rückflug zur Erde Messungen durchzuführen.

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So wollten die Forscher:innen die Frage klären, wie die Partikel miteinander und mit ihrer Umgebung interagieren. Ein erster, wenn auch abgeschwächter Test dazu, war 2021 in Schweden vorgesehen.

Das Vorhaben löste vor Ort Proteste aus

Da bei diesem noch keine Partikel freigesetzt werden sollten, hatten die Forscher:innen darauf verzichtet, den Rat des indigenen Volkes der Samen zu informieren. Auf dessen Territorium war der Test geplant. Ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte.

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Im Namen der Samen wurde ein Protestbrief formuliert, den auch Umweltschutzgruppen wie Greenpeace und Friends of Earth unterzeichneten. Beide Seiten wiesen darin auf mögliche Gefahren des Solar-Geoengineerings hin.

Risiken sind unklar

Zu den möglichen Risiken gehört saurer Regen. Außerdem befürchten Kritiker:innen, dass die Entwicklung von sauberen Energien in den Hintergrund tritt. Eine weitere Befürchtung war ein abrupter Temperaturanstieg für den Fall, dass Solar-Geoengineering zunächst betrieben und dann wieder abgesetzt wird.

7 Games, die den Klimawandel spielbar machen

7 Games, die den Klimawandel spielbar machen Quelle:
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