Land Rover: Defender-Prototyp mit Wasserstoffantrieb für dieses Jahr geplant
Für den Prototypen hat Jaguar Land Rover (JLR) ein neues Antriebssystem entwickelt. Ende dieses Jahres soll bereits der Testbetrieb starten. Das Unternehmen, das seit 2008 zur indischen Tata-Gruppe gehört, will die Auspuffemissionen seiner Modelle bis 2036 auf Null senken. Bereits letztes Jahr begann der britische Hersteller in seinem „Projekt Zeus“ Wasserstoff-Alternativen auszuloten. Dass staatliche Hilfen das Projekt flankieren, erwähnt JRL in seiner jüngsten Pressemitteilung jedoch nicht.
Brennstoffzellen für SUV
Bereits im Sommer letzten Jahres kursierten Hinweise, der Premium-Hersteller arbeite an einer Wasserstoff-Variante eines SUVs. Die Informationen fanden Journalisten in einem internen Behörden-Dokument. Das Projekt stehe noch in der Anfangsphase und werde mit „Weltklasse-Partnern“ aus Industrie und Forschung zusammen entwickelt. Sie stammen alle aus dem Vereinigten Königreich und dem Dokument zufolge erhofft sich die Regierung einen Wettbewerbsvorteil der heimischen Wirtschaft in Sachen Design und Produktion von Wasserstoff-Elektrofahrzeugen. Medien berichten von rund 85 Millionen Euro Subventionsgeldern für das Projekt. Das passt zu den Plänen von Jaguar Land Rover. Im Februar verkündete das Unternehmen, Brennstoffzellenantriebe mit „grünem“ Wasserstoff seien Teil der Reimagine-Strategie. So nennt die Tata-Tochter ihr Elektrifizierungsprogramm.
Projekt Zeus und die Vorteile des Wasserstoffs
Auto-Medien fanden zuletzt immer mehr über das „Projekt Zeus“ heraus. So sollen ab 2030 die ersten großen Fahrzeugreihen mit Brennstoffzellenantrieb fahren. Genannt werden Range Rover, Range Rover Velar und Range Rover Sport. Auch der nächsten Generation der Pace-Serie könnte Land Rover Wasserstoffmodelle zur Seite stellen. Der Chef der Produktentwicklung erklärte vor Kurzem dazu: „Wasserstoff ist ideal für größere Fahrzeuge in unserer Flotte, denn je größer das Auto, desto geringer sind die Erträge beim Einsatz von Batteriepaketen.“
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In der aktuellen Mitteilung konkretisiert der Geländewagenproduzent die Vorteile: Die Antriebstechnik besitze eine hohe Energiedichte und lasse sich schnell betanken. Zudem verringere sich die Reichweite bei niedrigen Temperaturen nur minimal. So eigne sich der Brennstoffzellenantrieb für große Fahrzeuge mit hohen Reichweiten und dem Einsatz in besonders kalter und warmer Umgebung. Das passt zum Profil der Land-Rover-Geländefahrzeuge, die auch in extremen Klimabedingungen funktionieren müssen und auf lange Strecken ausgelegt sind. JLR schreibt, die Offroad-Eigenschaften und der Kraftstoffverbrauch ständen im Fokus der Erprobung.