Das ging nach hinten los: Peugeot stoppt Leasing-Flatrate – und feuert drei Top-Manager
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Vor einigen Tagen zog Peugeot die Konsequenzen und beendete nicht nur das Angebot, sondern entließ auch gleich drei ranghohe Manager. So kostete die Rabattaktion laut Manager Magazin Peugeot-Deutschlandchef Benno Gaessler, Citroën-Boss Holger Böhme und Olivier Ferry, den Leiter von PSAs deutscher Leasingsparte „Free2Move Lease“, den Job.
Leasing-Aktion lief offenbar aus dem Ruder
Insgesamt sollen sich rund 5.000 Kunden laut Autohaus.de das Angebot gesichert haben, gerechnet habe man bei Peugeot aber nur mit wenigen hundert Abschlüssen. Auch die Zahl der Online-Zugriffe und der Anfragen nach einer Probefahrt sei sprunghaft angestiegen. Den Händlern, die offenbar über die Marketingaktion im Vorfeld nicht informiert wurden, stößt so etwas naturgemäß bitter auf: Sie durften nicht nur Probefahrten organisieren, sondern mussten auch mit ansehen, wie der Kunde zu einem Preis, der rechnerisch rund 40 Prozent unter dem Listenpreis liegt, einen Leasingvertrag über 1&1* abschlossen. Auch wenn die Händler laut einer Erhebung derzeit hohe Nachlässe für den 208 anbieten konnten, dürfte dieses Angebot noch deutlich attraktiver gewesen und für den Hersteller nicht oder kaum mehr rentabel gewesen sein.
Autoindustrie: Händler haben immer noch die Hosen an
Das Beispiel zeigt aber auch, wer in der Automobilbranche das Sagen hat: Es sind immer noch die Händler. Und die stören sich an der Konkurrenz aus dem Internet, selbst wenn diese aus dem eigenen Haus kommt – eine Situation, wie sie früher auch bei Filialen von Saturn oder Media Markt zu finden war. Die Vertragshändler täten gut daran, gemeinsam mit der Konzernmutter entsprechende eigene attraktive Angebote zu gestalten, anstatt dies der Konkurrenz auf entsprechenden Portalen zu überlassen. Und das Angebot lief (von den Konditionen im Detail abgesehen, die vielleicht etwas zu gewagt waren) auch in die richtige Richtung für alle beteiligten Unternehmen: Peugeot konnte eine Vielzahl neuer Kunden für die Marke interessieren, Sixt brachte das Thema Leasing voran und für 1&1* ist es ohnehin wichtig, sich von den teils sehr ähnlichen Vertragsangeboten im Smartphone-Markt abzusetzen.
Man hätte die Manager eher öffentlich loben sollen. Die Idee war gut, es gab ein breites Medien-Echo, viel positive Resonanz und 5.000 neue Kunden.
Man hätte die Händler in irgendeiner Form mit in das Angebot integrieren oder einbeziehen können, aber sich dem „Druck“ nicht zu widersetzen macht abhängig und ist m.E. ein großer Fehler.
Man hätte das Angebot auch begrenzen können: „Das Angebot ist nur XXX mal verfügbar“
Das Angebot lief nicht nur einen Monat sondern genau vom 1.03 bis 23.04, was fast 2 Monate ausmacht.
Danke für den Hinweis, Du hast in der Tat recht. Der Artikel wurde geändert…
Ich glaube nur eins, am Ende bleibt der Kunde mit einem 1&1 Mobilvertag und ohne Auto stehen. und es heißt sorry der Anbieter hat gekündigt.
Sorry..aber wie dumm kann man sein, wenn man solche Manager entlässt. Nicht wegen der Manager die etwas gewagt haben und wegen zu viel Erfolg öffentlich gefeuert wurden, um den inneren Frieden zu wahren. Das Signal an die verbleibende Belegschaft ist aus meiner Sicht der Hammer. Es braucht nun nicht mehr nur „Mut“, „Innovation“ sondern schon „Selbstmordabsichten“, um etwas zu bewegen. So würde ich nicht versuchen eine Aktion einzubremsen, die vielleicht nicht ganz rund war.
Ich stimme den anderen zu, die Aktion hat mich das erste mal im Leben ernsthaft drüber nachdenken lassen, ob ich einen Peugeot als Zweitwagen hole. Ich wette der Peugeot Stand auf der letzten Messe hat ein Vielfaches von der Aktion gekostet und deutlich weniger das Interesse an der Marke erhöht.
Außerdem: was kosten bitte die Abpfindungen für drei Manager in solch hoher Position. Macht die Kiste nur unnötig teuer für PSA.