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Kolumne

Lebensmittelbranche der Zukunft: Genuss mit gutem Gewissen

Nahrungsmittel sind alles andere als langweilig. Innovative Startups und aufgeklärte Verbraucher krempeln die Lebensmittelbranche um und sorgen auch bei etablierten Unternehmen für Neuerungen.

Von Dr. Markus C. Zschaber
3 Min.
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Immer mehr Menschen wollen immer besser essen. (Foto: wavebreakmedia / shutterstock)

Über Jahre galt an der Börse der Leitspruch „Gegessen und getrunken wird immer“. Das stimmt zwar auch weiterhin, doch ist der Markt für Nahrungsmittel in Bewegung gekommen. Konnten sich Nestle, Danone oder Kraft Heinz vor einigen Jahren noch sicher sein, dass Konsumenten zugreifen, so ist das heute anders. Wie die Untersuchung „Ernährungsangebote auf dem Schulgelände und die Rolle des Schulkiosks/Schulbuffets“ zeigt, achtet rund die Hälfte der Eltern aus Deutschland und Österreich auf die Ernährung ihrer Kinder. Demnach soll sie vor allem „gesund“ und „frisch“ sein. Zwar herrscht auch weiter keine Einigkeit darüber, was denn nun wirklich gesund und frisch ist, doch untermauern die Zahlen das steigende Bewusstsein der Konsumenten rund um Ernährung. Trotz Veganismus, Paleo, Clean Eating und Co scheinen die gemeinsamen Nenner weniger Zucker, weniger schlechte Fette und weniger Zusatzstoffe zu sein.

Fleisch aus dem Labor bietet zahlreiche Vorteile

Selbst Nahrungsmittelgiganten wie etwa Danone haben bereits gegengesteuert und den Anteil an Zucker in vielen Produkten reduziert. Auch gibt es heute zunehmend Produkte mit einem hohen Proteingehalt. Protein gilt als Baustoff des Körpers, sättigt und steht nicht in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch die bereits weitreichenden Entwicklungen der Nahrungsmittelindustrie sind bestenfalls der Anfang: Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass in Singapur erstmals im Labor gezüchtetes Fleisch zum Verkauf zugelassen wurde. Das Fleisch stammt vom US-Startup Eat Just. Nach den ziemlich fleischig schmeckenden Burger-Patties aus Erbsenprotein des US-Unternehmens Beyond Meat geht die Entwicklung nun also noch einen Schritt weiter: Im Labor gezüchtetes Fleisch entspricht genetisch dem Fleisch, das an Tieren gewachsen ist, jedoch entfallen mit Aufzucht, Mästung und Schlachtung die vielen Schattenseiten der konventionellen Lebensmittelproduktion.

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Das Fleisch von Eat Just besteht aktuell noch aus einer Mischung aus tierischen Zellen und pflanzlichen Produkten. Zu teuer wäre der Fleischersatz sonst. Doch das Verfahren macht Hoffnung, dass bald schon saftige Steaks auf unseren Tellern landen können, ohne dass Tiere leiden müssen. Eat Just entnimmt dazu Zellen aus lebenden Tieren und vermehrt diese in einem Bioreaktor. Kombiniert mit pflanzlichen Produkten können Fleischbällchen geformt werden.

Immer mehr Menschen wollen immer besser essen

Noch im Jahr 2013 hätte ein in London vorgestellter Labor-Burger aus künstlichem Rindfleisch 250.000 Euro gekostet. Dass nun ein ähnliches Produkt die Marktreife erlangt hat, lässt mit einer Perspektive von einigen Jahren durchaus hoffen. Neben ethischen Überlegungen ist auch der Umweltschutz ein Argument, Fleischersatzprodukte zu synthetisieren: Sowohl die klassische Weidehaltung in Südamerika als auch der Anbau von Soja als Futtermittel oder Grundstoff für pflanzliche Fleisch-Alternativen gelten als ökologisch bedenklich und tragen zum weltweiten CO2-Ausstoß bei.

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Hinzu kommt der zunehmende Hunger der wachsenden Weltbevölkerung: Bis 2050 könnten zehn Milliarden Menschen mit Nahrung versorgt werden müssen. Da zugleich der Anspruch an gute Nahrungsmittel wächst und die Gebote des Klima- und Umweltschutzes eine immer bedeutendere Rolle spielen, sind innovative Konzepte in Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie gefragt. Neben Fleisch aus dem Labor könnten auch Urban Farms eine tragende Rolle spielen. Dabei wachsen Pflanzen in Regalen, werden optimal mit Nährstoffen versorgt und künstlich beleuchtet. Da auf diese Weise sehr sterile Bedingungen umgesetzt werden können, sinkt der Bedarf an Pestiziden. Hinzu kommt, dass derart regional produzierte Ware nicht über weite Strecken transportiert werden muss und so frisch auf den Tisch der Städter kommen kann.

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Food-Startups als Salz in der Suppe

Zwar vollziehen sich die Entwicklungen in Nahrungsmittelindustrie und Landwirtschaft langsam, aber stetig. Anleger können derart robuste Trends über viele Jahre begleiten. Hype-Unternehmen wie 2019 Beyond Meat oder heute Eat Just sind dabei das Salz in der Suppe. Aber auch bei klassischen Anbietern aus der Branche ist noch immer einiges für Anleger zu holen. Neben einem soliden Brot-und-Butter-Geschäft, das langfristig Erträge und damit auch Dividenden sichert, bieten Danone, Nestle und Co auch gute Voraussetzungen, um auch von neuen Trends der Branche zu profitieren.

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