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Auto fotografiert, Kamera kaputt: Warum Lidar-Technik Gift für Bildsensoren ist

Moderne Autos kommen mit hochentwickelter Technik – darunter auch Lidar. Allerdings haben die leistungsstarken Sensoren gewisse Nebenwirkungen: Ein harmloses Foto kann zu einer beschädigten Smartphone-Kamera führen. Ein Autohersteller bestätigt die Gefahr.

Von Kim Hönig
2 Min.
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Lidar-Technologie hält Einzug in den Straßenverkehr. Smartphone-Kameras könnten das Nachsehen haben. (Foto: JulieStar/Shutterstock)

Rollt ein neues Automodell über die Straßen, gehören neugierige Blicke dazu – und sind von Autoherstellern erwünscht. Schon Testfahrten der sogenannten Erlkönige verleiten viele dazu, das Smartphone zu zücken und ein paar Schnappschüsse zu machen.

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Im Falle des neuen Volvo EX90 rät jetzt aber nicht nur ein Reddit-User vom Fotografieren des Gefährts ab, auch Volvo selbst bestätigt: Nahaufnahmen sind keine gute Idee.

Grund ist der im Volvo EX90 verbaute Lidar-Sensor, der über der Frontscheibe in Form einer kleinen Ausbuchtung angebracht ist. Wie der Reddit-User Jeguetelli schmerzhaft lernen musste, kann der Laser des Lidar-Systems einzelne Pixel des Bildsensors der Smartphone-Kamera zerstören.

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Lidar versus Smartphone-Kamera: Der Sieger ist eindeutig

Lidar (das Akronym steht für „Light Detection and Ranging“) bezeichnet eine Technologie zur Fernerkundung, sprich um Entfernungen zu messen und hochauflösende 3D-Karten und -Modelle der Umgebung anzufertigen. Dazu werden hochenergetische Infrarotstrahlen ausgesendet. Dann wird die Zeit gemessen, „die das reflektierte Licht benötigt, um zum Sensor zurückzukehren“, so erklärt es The Drive.

Diese Strahlen haben allem Anschein nach genug Energie, um Bildsensoren von Smartphone-Kameras regelrecht zu verbrennen. Zu sehen ist das auf dem Video des Reddit-Nutzers, das er im Subreddit r/Volvo gepostet hat. Es zeigt eine Reihe von bunten Punkten, die beim Filmen des Lidar-Sensors zurückbleiben. Dabei handelt es sich tatsächlich schlicht um tote Pixel, die von den schnellen Lichtblitzen des Lidar-Sensors irreversibel beschädigt wurden.

Obwohl Volvo auf einer eigenen Support-Seite explizit davor warnt, eine Smartphone-Kamera auf den Lidar-Sensor des E-SUV EX90 zu richten, ist dieses Phänomen nicht auf Fahrzeuge des schwedischen Automobilkonzerns beschränkt. Stattdessen kann Lidar-Technologie generell unter bestimmten Bedingungen empfindliche Sensoren beschädigen – zumindest, wenn es sich um besonders leistungsstarke Lidar-Systeme handelt.

Daher sollten Auto-Fans künftig genauer überlegen, welche Fahrzeuge sie ablichten wollen.

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Volvo warnt: Niemals eine Kamera auf einen Lidar-Sensor richten

Die Auto-Expert:innen von The Drive haben als Reaktion auf das Reddit-Video bei Volvo selbst nachgefragt. Der Autohersteller bestätigt per E-Mail: „Es wird generell empfohlen, eine Kamera nicht direkt auf einen Lidar-Sensor zu richten. Das vom Lidar ausgestrahlte Laserlicht kann den Sensor der Kamera beschädigen oder seine Leistung beeinträchtigen.“

Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Anfällig scheinen nur die Bildsensoren für Nahaufnahmen zu sein. Weitwinkelaufnahmen sollen hingegen sicher sein. The Drive zieht daraus den Schluss, dass aus diesem Grund auch Rückfahrkameras anderer Fahrzeuge nicht gefährdet sein dürften.

Filter können teures Kameraequipment schützen

Sensible Kameratechnik sieht sich hingegen einer neuen Herausforderung gegenüber, und so ist der Reddit-User auch nicht der Einzige, der einen solchen Vorfall zu vermelden hat. Ars Technica berichtete schon 2019 von einem Fotografen, dessen 2.000 US-Dollar teure Sony-Kamera unbrauchbar war, nachdem er im Zuge der CES ein Fahrzeug mit prominent angebrachten Lidar-Sensoren fotografiert hatte.

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Für alle, die in Zukunft nicht drumherum kommen, Lidar-ausgestattete Autos aus welchen Gründen auch immer fotografieren zu müssen, hat Volvo noch einen abschließenden Tipp: „Die Verwendung von Filtern oder Schutzabdeckungen am Kameraobjektiv kann dazu beitragen, die Auswirkungen der Lidar-Bestrahlung zu reduzieren.“

Je nachdem, wie weit Lidar-Technologie in unseren Alltag vordringt, könnten Smartphone-Hersteller künftig gezwungen sein, solche Filter ab Haus zu integrieren – es wäre schließlich ziemlich ärgerlich, wenn ein Schnappschuss an der Straße die Kamera des teuren Smartphones mal eben zerstören könnte.

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