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Der nächste Trend in der Softwareentwicklung? Low-Code-Plattformen!

Low-Code-Plattformen werden in diesem Jahr an Attraktivität für Unternehmen gewinnen. Mit welchen Herausforderungen und Vorteilen IT-Abteilungen und Entwicklungsteams konfrontiert werden, erklärt unser Gastautor.

Von Thomas Peham
5 Min. Lesezeit
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(Bild: Shutterstock)

Die Softwareentwicklung steht in den letzten Jahren besonders im Fokus von Unternehmen. Trotz agiler Ansätze in der Softwareentwicklung – wie etwa Kanban oder Scrum – stehen Entwicklungsteams vor der Herausforderung, externe Kundenanforderungen sowie Stakeholder-Anforderungen in den Entwicklungsprozesse möglichst effizient und schnell umzusetzen.

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Der direkte Nutzen für das Business ist dabei ebenso entscheidend wie die agile Umsetzung des geplanten digitalen Projekts. Immer mehr Unternehmen setzen Low-Code-Plattformen ein, um Projektanforderungen schneller umzusetzen und Kundenfeedback sofort in die agile Softwareentwicklung einfließen zu lassen. Laut Forrester wird die Verbreitung von Low-Code-Plattformen weiter steigen. Der Markt für Low-Code-Plattformen wird demnach bis 2020 auf 15,5 Milliarden USD wachsen.

Was ist Low-Code?

Die Begrifflichkeit von Low-Code-Plattformen ist noch relativ neu. Erst 2014 wurde der Begriff von Forrester Research für diese spezielle Art der Softwareentwicklung eingeführt. Low-Code-Plattformen ermöglichen es, Applikationen schnell zu erstellen und benötigen dabei wesentlich weniger Quellode als die derzeit üblichen Softwareentwicklungsmethoden.

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Die Erstellung der Benutzeroberfläche, des Datenmodells und der Business-Logik erfolgt mit visuellen Design-Werkzeugen. Die Business-Logik kann bei Bedarf auch mit handgeschriebenem Code ergänzt werden. Das Deployment der Applikationen geschieht auf Knopfdruck in eine Public oder Private Cloud Umgebung.

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Low-Code-Development-Plattformen zeichnen sich dadurch aus, dass nur geringe Vorabinvestitionen für Setup, Training und Deployment nötig sind. Sie werden anstelle der klassischen Lizenzierung auf Subscription-Basis (im monatlichen Abo) lizenziert.

Low-Code-Plattformen bieten somit eine beschleunigte Entwicklungs- und Bereitstellungszeit von Applikationen (wie etwa mobile Apps oder auch ERP-Systemen) an. Dadurch können Kosten für die Planung eines Softwareprojekts sowie die Erstellung und Bereitstellung der Applikationen deutlich gesenkt werden.

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Low-Code als Werkzeug zur Digitalen Transformation

Kundenanforderungen ändern sich laufend aufgrund von neuen, digitalen Technologien und deren Möglichkeiten. Zum Beispiel haben etwa IoT oder Augmented und Virtual Reality zu veränderten Anforderungen in der Softwareentwicklung beigetragen. Dies führt dazu, dass IT-Abteilungen mit immer mehr Anforderungen seitens Kunden und anderer Stakeholder (beispielsweise Marketing und Sales) konfrontiert werden.

Diese Anforderungen werden in weiterer Folge sehr früh am Markt gemeinsam mit den potentiellen Benutzergruppen getestet, um Produkte mit klarem Kundenfokus zu entwickeln. Das Wasserfallprinzip in der Softwareentwicklung ist damit endgültig abgelöst und agile Methoden, Rapid Prototyping und Startup-Denken ziehen in die IT-Abteilung, den Fachbereich und schlussendlich auch im Management der Unternehmen ein.

Um genau diese Anforderungen in der geforderten Geschwindigkeit umzusetzen, setzen immer mehr Unternehmen Low-Code-Plattformen ein.

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Anforderungsdefinition neu gedacht

In vielen IT-Projekten sind bei Projektstart Anforderungen im Detail nicht vollständig ausgearbeitet. Aufgrund dessen ist es sehr wichtig, dass alle Beteiligten gemeinsam als Team am Projekt arbeiten. Dabei ist es hilfreich möglichst schnell eine gemeinschaftliche Sicht auf das zu erwartende Ergebnis zu bekommen.

Mit einer Low-Code-Development-Plattform lassen sich schnell die Diskussionsergebnisse eines Workshops in eine funktionstüchtige Applikation umsetzen.

Diesen Zwischenstand der Applikation kann der Fachbereich mit seinen Use Cases in einer Woche selbst testen. Damit entsteht eine engere Zusammenarbeit zwischen der Entwicklung und dem Fachbereich. Der Fachbereich hat das Gefühl wirklich am Produkt „mit zu entwickeln“.

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Diese positive Dynamik in IT-Projekten stellt eine effiziente Zusammenarbeit sicher und lässt kulturelle und organisationstechnische Barrieren im Unternehmen abbauen.

Low-Code-Plattformen als Kommunikationsplattform

Um eine effiziente und agile Softwareentwicklung zu erreichen, müssen Fachbereich, IT und externe Dienstleister effizient als Team zusammenarbeiten. Dabei gilt es, eine gute Kommunikationsgrundlage zwischen den unterschiedlichen Abteilungen und Personen zu schaffen.

Egal ob Großunternehmen oder kleines Team: Gute Kommunikationslösungen erhöhen die Produktivität, beschleunigen Prozesse und sparen somit viel Zeit und Geld in der Planung, Organisation und Durchführung von Softwareprojekten.

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Durch den Einsatz von Low-Code-Plattformen im Rahmen der Softwareentwicklung wird eine gemeinsame Kommunikationsbasis geschaffen. Denn Low-Code-Plattformen ermöglichen es, erste visuelle Prototypen in kürzester Zeit zu erstellen.

So können technisch unerfahrene Personen selbst Prototypen erstellen oder Feedback zu ersten visuellen Entwürfen geben. Gleichzeitig sind die Setup-Aufwände für Entwicklungsteams sehr gering und es kann iterativ an dem Prototyp entwickelt werden.

Visuelle Art der Programmierung mit einer Low-Code Platform am Beispiel von VisionX. (Screenshot: Vision X)

Dadurch wird der Fachbereich während der gesamten Softwareentwicklung als vollwertiges Mitglied integriert.

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Vorteile von Low-Code-Plattformen

Neben den zuvor angeführten Erfahrungen in der effizienten Zusammenarbeit zwischen Fachbereich, IT und IT-Dienstleister ergeben sich weitere Vorteile in der Softwareentwicklung.

Der allseits bekannte Backlog in Entwicklungsteams kann durch den Einsatz von Low-Code abgearbeitet und schneller geliefert werden, und dies ohne zusätzliche Entwickler-Ressourcen. Low-Code-Plattformen unterstützen dabei Ressourcenengpässe und erhöhen die gelieferte Softwarequalität, da Testzyklen umfangreich durchgeführt werden können.

Eine höhere Softwarequalität reduziert zudem auch Wartungsaufwände im laufenden Betrieb.

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Low-Code-Plattformen vereinheitlichen die Entwicklungsvorgangsweise und reduzieren die Komplexität sowie die Fehleranfälligkeit des Source Codes. Das hat zur Folge, dass weniger qualifizierte Entwickler sehr schnell Aufgaben übernehmen und zuverlässig umsetzen können.

Durch eine zentralisierte, einheitlich verwaltbare Plattform werden Einzellösungen reduziert und die Kosten der Schatten-IT verringert.

Herausforderungen von Low-Code-Plattformen

Die Einführung einer Low-Code-Plattform sollte trotzdem gut geplant sein. Fachbereichsmitarbeiter und Projektleiter beziehungsweise Requirement Engineers müssen mit Low-Code-Plattformen vertraut gemacht werden. Zu empfehlen ist die Durchführung von umfangreichen Schulungen und Trainings im Rahmen der Einführungsphase.

Es ist zu beachten, dass manche Low-Code-Plattformen auf Grund des Komplexitätsgrades nur durch Entwickler oder nur mit hohem Schulungsaufwand durch den Fachbereich benutzt werden können. Daher sollte hier Klarheit und Sicherheit bestehen, wie welche Anforderungen am besten im Unternehmen umzusetzen sind.

Bei der Auswahl der passenden Low-Code-Plattform sollte auch das Thema Vendor Lock-in genau betrachten werden. Bei manchen Anbietern besteht jederzeit Zugriff auf das gesamte Projekt, inklusive der eingesetzten Open-Source-Bibliotheken und des verwendeten Codes. Bei anderen Anbietern hingegen ist mit zusätzlichen Kosten bei „Export” des Source Codes zu rechnen beziehungsweise ein Export des Quellcodes ist nicht möglich.

Auch beim Lizenzmodell ist eine klare Kostenkalkulation aufzustellen. Welche Kosten fallen für den laufenden Betrieb an? Wie viele Benutzer oder Applikationen werden benötigt? Gibt es sonstige Runtime- oder Entwickler-Lizenzierungen? Wie wird die Skalierung der Applikation sichergestellt?

Low-Code-Plattformen als Trend der Zukunft

Zusammengefasst sind Low-Code-Plattformen ein wichtiger Bestandteil für Unternehmen der Zukunft, um effizient Softwarelösungen für Kunden und Fachbereich umzusetzen.

Die zunehmende Verbreitung von Low-Code-Plattformen in Unternehmen wird aufgrund der anhaltenden digitalen Transformation, der Notwendigkeit der abteilungsübergreifenden agilen Projektarbeit, sowie Engpässen in Entwicklungsabteilungen auch im Jahr 2018 anhalten.

Der Autor

Thomas Peham ist Marketer und Consultant für Technologieunternehmen. Nebenbei schreibt er für unterschiedliche Tech-Medien.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

mrk131324

Was war das? Ließt sich wie ein maschinell erstellter SEO-Text. Erinnert mich an die alten t3n-Zeiten als jeder „Experte“ seine Werbeartikel hier veröffentlichen konnte.

Low Code? Google Forms mit Google Table! Aber nein geht ja nicht, weil Google ist böse und Datenschutz und so. Und Frau Mayer aus dem Marketing hat keine Google Account.

Hat der Autor jemals selbst Software im Unternehmensumfeld geschrieben?

Antworten
Technerd

Das ist eine gute Frage :)) Manchmal ist es von Vorteil etwas tiefer in Thematik einzutauchen um ein Gefühl zu bekommen. Wenn man mal die Low Code Plattformen bspw. für Apps anschaut ist das lächerlich, das hat nichts mit Coden zu tun oder sonst was – Wir Programmierer können uns zurücklehnen unsere Jobst sind unerlässlich –

Antworten
jobnomadr

Nun ja, es gab mal Zeiten da konnten nur bestimmte Menschen lesen und schreiben. Die nannte man Gelehrte, Mönche, Philiosophen. Dann kam einer und übersetzte die Bibel von Latein in eine Sprache für die Masse. Und der Rest ist Geschichte.

Ich habe selbst Software geschrieben und die elitäre Attitüde, die manch Entwickler sich gönnt, ist zu hinterfragen. Wenn du eine Web App in Laravel oder sonstigen Framework arbeitest. Was ist die Herausforderung? Models, Controller, Views und CRUD Operationen zu schreiben. Was ein Hexenwerk?! Die meiste Zeit plagt man sich mit Tests zu schreiben, wenn das überhaupt die Mehrheit der Entwickler macht. Ein schönes Admin Theme drauf geklatscht und wir präsentieren ein Zauberwerk der digitalen Werkstätten. 80% der Zeit wird Quellcode geschrieben, 20% schreibt man überhaupt etwas. Refactoring hier, Code Cleaning da.

Herausfordern ist die Business Logik abzubilden und Berechtigungen zu schreiben und ein schönes User Interface zu entwickeln, das einfach zu nutzen ist.

Es geht hier auch nicht darum, die Jobs von Entwicklern zu nehmen, sondern den Bedarf von Business, Kunden und Markt zu befrieden. Ja, es gibt nicht genug Entwickler. Laut Studien 2016 von Bitkom wurden 51.000 ITK stellen nicht besetzt. Mit Digitalisierung, Open APIs, API Economy, Blockchain, IoT und was noch so kommt, wird der Bedarf an Lösungen nicht weniger. Ergo wird es Player geben wie z.B. https://www.bettyblocks.com/ die Low-Code zur nächsten Stufe bringen und wir einen technologischen Wandel haben werden.

Als MS-Excel erfunden wurde, war der geschrei von Mathematikern und Buchhaltern auch groß. Sicherlich wurden auch Macros und Funktionen von „Experten“ belächelt. Jedoch hat es den Menschen geholfen, eine Lösung zu haben. Evtl. nicht soooo perfekt. Aber es hat funktioniert. Und wie jede Technologie, wird diese sich verbessern. Oder eine neue ersetzt diese.

Danke für diese Artikel Thomas Peham.

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