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Makerbot Replicator 2: 3D-Drucker im Praxistest

Das Thema 3D-Drucker ist gerade in aller Munde. Mit ihrem im Herbst 2012 erschienenen Makerbot Replicator 2 möchte die Firma Makerbot ein solides Gerät für den Einstieg in die Welt des 3D-Drucks anbieten. Wir haben uns den Replicator 2 in der t3n Redaktion näher angeschaut, uns mit den Eigenarten des Geräts vertraut gemacht und natürlich unsere ersten Dinge ausgedruckt.

Von Martin Brüggemann
3 Min. Lesezeit
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Der Replicator 2 der amerikanischen Firma Makerbot ist die logische Fortführung des ersten Replicator-Modells und der dahinter stehenden Philosophie, 3D-Druck für eine breite Masse erschwinglich zu machen. Im Gegensatz zum Vorgänger besticht der Replicator 2 durch ein extrem solides, schwarz-matt beschichtetes Metallgehäuse (früher unlackiertes Holz) und seine extrem durchdachte Benutzerführung. Das Gerät wird mit einer Tragetasche, Druckmaterial – eine nicht ganz volle Rolle PLA – und Handbuch geliefert. Der Replicator 2 ist unwesentlich größer als ein handelsüblicher Laserdrucker und lässt sich entweder per USB-Kabel direkt am Mac/PC oder über den integrierten SD-Kartenslot mit Daten beschicken.

Die Plattform sollte zum Schutz mit einem beschichteten Klebeband beklebt werden. So lassen sich nach dem Druck auch die Objekte bestmöglich von der Plattform lösen.

Makerbot Replicator 2 in der Übersicht

  • kompakter 3D-Drucker auf Basis des Fused-Deposition-Modeling-Verfahren (verflüssigtes Plastik wird in Schichten frei aufgetragen)
  • ordentliche Qualität der gedruckten Objekte
  • robustes und wartungsarmes Gerät (Metallgehäuse, Führungen, Druckkopf)
  • Treiber und Druck-Software Makerware im Preis enthalten
  • durchdachte Benutzerführung (Justierung der Plattform)
  • Druckmaterial verhältnismaßig günstig (ca. 50 EUR/PLA-Rolle à ca. 390 Schachfiguren)
  • sehr gut für das Drucken von individuellen Prototypen geeignet
  • günstiger Preis (ca. 1.800 EUR)

 Worauf man achten sollte:

  • eher nicht für Massenproduktion von Objekten geeignet da langsam, Oberflächenqualität nicht endkundentauglich
  • muss regelmäßig justiert werden (ca. 10min)
  • PLA-Druckmaterial aktuell nur in wenigen Farben verfügbar (z.B. weder in schwarz noch in weiß)
  • komplexe 3D-Modelle müssen oft für den 3D-Druck bearbeitet werden (Stützgitter)
  • Maximale Druckgröße: 28cm x 15cm x 15cm

Das Druckbeispiel „Nut and Bolt“ macht deutlich, dass auch mechanische Objekte wie Schrauben und Muttern mit dem Makerbot Replicator 2 gedruckt werden können.

Für wen ist der Markerbot Replicator 2 sinnvoll?

Man muss klar sagen, dass ein 3D-Drucker immer noch ein Nischenprodukt ist und man sich gut überlegen sollte, welchen Nutzwert einem der Replicator 2 bietet. Der 3D-Drucker spielt vor allem dort seine Stärken aus, wo schnell und regelmäßig individuelle Objekte gedruckt werden müssen – zum Beispiel in einem Design-Büro, beim Produktdesign aber auch bei der Individualisierung von Massenprodukten (3D-Schilder/Logos,..) oder zur Erzeugung von Formen (z. B. im Kunsthandwerk oder beim Bau von Gießformen). Mit dem niedrigen Preis und der nutzerfreundlichen Bedienbarkeit verschwimmt beim Replicator 2 die Grenze zwischen kommerzieller und privater Nutzung. Wer schon immer eine richtig gute Produktidee hatte, ein Ersatzteil für sein Lieblingsgerät (z. B. eine Abdeckungsklappe) nicht mehr bekommt oder einfach nur sein Hobby ausleben möchte, kann das nun endlich tun.

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Neben der Anschaffung des Druckers darf man jedoch nicht vergessen, dass die Modelle für den Drucker auch irgendwo erstellt werden müssen. Hier benötigt man – wie beim 2D-Druck auch – eine professionelle Software und jede Menge Zeit sowie Know-how, um das Druckmodell wirklich so zu entwickeln, dass man sich nach dem Ausdrucken immer noch freut. In den meisten Fällen folgt also beim Einstieg in den 3D-Druck auch noch die Anschaffung einer CAD-Software wie z.B. Rhinoceros oder die Buchung eines CAD-SAAS-Services wie tinkercad.com (begrenzter Funktionsumfang, aber gut für Einsteiger).

Makerbot Replicator 2 kaufen

Den Makerbot Replicator 2 bekommt man entweder direkt über den Onlineshop von Makerbot oder über deutsche Händler. Der Vorteil bei dem Bezug über einen deutschen Händler (z. B. Hafners Büro aus Stuttgart) liegt in der meist besseren Verfügbarkeit und der ausgelagerten Abwicklung des Imports (Zoll, Einfuhrumsatzsteuer,…) – dafür ist der Drucker im Vergleich zum Selbstimport etwas teurer. Im Makerbot Shop geht der Replicator 2 aktuell für einen Grundpreis von 2.199 US-Dollar über den virtuellen Ladentisch (ohne Importkosten). Beim deutschen Händler sind es ca.  1.900 EUR netto. Eine Rolle PLA-Druckmaterial kostet um 50 EUR und reicht für ca. 400 Schachfiguren – diese Angaben hängt aber stark von der Art der zu druckenden Modelle ab. Wer einfach nur großvolumige, massive Objekte druckt, ohne diese vor dem Druck zu optimieren (z.B. Gitter innen, statt massiv) wird deutlich schneller zur nächsten Rolle PLA greifen müssen.

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Fazit

Auch wenn 3D-Druck noch in den Kinderschuhen steckt, so kann sich selbst heute schon die Anschaffung und der Betrieb eines Replicator 2 lohnen. Der Replicator 2 begeistert durch seine vielen durchdachten Funktionen inklusive des Makerware Software/Treiber-Kit, die auch für Laien verständliche geführte Justierungsfunkion, die niedrigen Druckkosten und die präzise Verarbeitung. Wer heute schon den Einstieg in den 3D-Druck wagen möchte, ist mit dem Makerbot Replicator 2 gut beraten. Er ist effizient, stabil und inklusive Softwarepaket eine runde Sache.

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Neben dem Ein-/Aus-Schalter befindet sich der Stromanschluß und ein USB-Port am Makerbot Replicator 2. Mit dem USB-Port lässt sich das Gerät unkompliziert wie einen normalen Drucker an einen Mac/PC anschließen-

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14 Kommentare
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Dein t3n-Team

Philipp

Kann man den Drucker auch über andere Programme mit Dateien bestücken? Zum Beispiel mit Blender Dateien?

Antworten
Martin Brüggemann

@Philipp: Die MakerWare-Software kann .stl-, .obj- und .thing-Dateien verarbeiten. Ob du die aus Blender rausexportiert bekommst, kann ich nicht beurteilen.

Antworten
Thomas D.

STL geht mit Blender. Das Modellieren ist aber manchmal nicht ganz einfach, da 3D-Druck keine Fehler verzeiht, d.h. z.B. wenn die Oberflächen in die falsche Richtung weisen. Ich mag Blender, aber CAD-Software ist da wahrscheinlich manchmal besser drauf eingestellt. Ist der Umgang mit Maßeinheiten in Blender nicht wirklich gut gelungen.

Antworten
stooni2

Finde den BitsforBytes besser hat auch eine SW dabei Axon2 die sehr gut zu bedienen ist!

http://www.3d-model.ch/3d-drucker-kaufen%2Fpersonal-3d-drucker%2F3dtouch-double-head/#cc-m-product-5327367950

Hier der Drucker 2 Kopf für schnelleren Druck und für überhängende Teile!

—-Stooni

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