Bevor die weihnachtliche Vorfreude die Seelen der Bevölkerung strahlen lässt, erfüllt die Herbstdepression jedes Jahr aufs neue die Menschheit. Die Tage werden dunkler, nasser, kürzer. Wer arbeiten geht, verlässt das Haus in der Dunkelheit und kehrt in eben dieser zurück. „Sommer? Das wärs jetzt“ – eine Gedankenblase, die jeden morgen über den mies dreinschauenden Straßebahninsassen an einem vorbeizieht.
Diesen Herbstschmerz kann nur einer verstecken – die Rede ist von einem der wohl berühmtesten Rentner des Netzes: „Hide the Pain Harold“, der durch seinen unverwechselbaren Blick mit Stockfotos berühmt geworden ist.
„Hide the Pain Harold“ wie er leidet und lebt
Der Mann, der bürgerlich András Arató heißt, begeistert seine Community nun mit einer neuen Rutsche Fotos in bester Harold-Manier – natürlich in einer zur Jahreszeit passenden Location. Gepostet wurden die Fotos von ihm höchstpersönlich bei Facebook. Beim Fotoshooting mit Fotografin Karola Tariszekely überzeugt Arató wieder einmal mit seinem bestechenden, tief leidenden Blick, der einem etwas Tiefgründiges zu vermitteln zu versuchen scheint.
Neben bunten Fotos, in denen der Stock-Star mit leeren, schmerzerfülltem Blick versucht, den Herbst doch noch wegzulächeln, gibt es auch eine Reihe von Schwarz-Weiß-Fotografien, wobei eins besonders heraussticht. Vom Motiv her erinnert es an die Konfirmation der Tochter der Cousine des Stiefvaters, bei dem irgendeine halbbegabte Tante für die Erinnerungsfotos dieses großen Tages verantwortlich war und mit „kreativen“ Ideen um sich warf. Und genau dieses Unwohlsein eines Menschen, der eigentlich gar nicht weiß, wie ihm geschieht, und dazu noch fotoscheu ist, vermittelt „Hide the Pain Harold“ in diesem Schnappschuss. Und doch schafft er es durch ein gekonntes Lächeln wieder, seinem Namen alle Ehre zu machen. Er versteckt all diesen Schmerz hinter einer Reihe weißer Zähne.