Metamask-Gründer: „Investments in Kryptowährungen sind ein Glücksspiel“
Anlässlich ihres sechsten Geburtstags veröffentlicht die Kryptowallet Metamask Einblicke in ihre Geschichte und ihre Nutzungszahlen. Die App mit dem Fuchs wurde im Juli 2016 von den Entwicklern Dan Finlay und Aaron Davis gegründet und hat sich seitdem mit 30 Millionen MAU (monthly active users) zu einem Key-Player der Kryptowelt entwickelt. Über ihr Wachstum von einer Million auf 30 Millionen MAU innerhalb von zwei Jahren sagt Metamask: „Das Wachstum der letzten zwei Jahre kann auf das gestiegene Interesse an dezentralen Finanz-Apps (Defi), NFT-Marktplätzen, Play-to-earn-Spielen, dezentralen autonomen Organisationen (DAO) und Metaversen-Welten zurückgeführt werden.“
Metamask ist eine sogenannte „soft wallet“ (softwarebasierte Wallet), die webbasiert als Google-Chrome- und Firefox-Add-on sowie als Mobile-App verwendet werden kann. Unterstützt werden dabei alle Arten von Ethereum-basierten Token inklusive NFT, also Non-Fungible Tokens. Die Anwendung ist Open Source und legt besonderen Wert auf Verschlüsselung und Datenschutz.
Als er mit der Entwicklung des Metamask-Systems begann, sei Co-Gründer Davis nicht klar gewesen, dass Ethereum „finanziell so primär“ werden würde, sagt er in einem Interview. Zu den am schnellsten wachsenden Ländern im Web3-Bereich gehören laut den Metanask-Daten Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate, China und die Türkei. Bei NFT, Defi und Blockchain-Gaming sind die USA führend, gefolgt von Brasilien und den Philippinen.
Doch trotz der positiven Entwicklung von Metamask, rufen die beiden Gründer zur Vorsicht auf. Ihnen zufolge sei das Krypto-Ökosystem, das sie selbst mitaufgebaut haben, derzeit ein unsicheres Casino, das anfällig für Ponzi-ähnliche Operationen und Ausbeutung sei.
„Es ist ein Glücksspiel“
„Wenn man sein Geld in Kryptowährungen investiert, ist das ein Glücksspiel“, sagt Metamask-Mitgründer Davis, der online unter dem Pseudonym Kumavis auftritt und derzeit als digitaler Nomade auf Hawaii lebt. „Ich sage nicht, dass das, was wir jetzt haben, die Zukunft des Finanzwesens ist und dass man seine Ersparnisse umschichten sollte. Viele Leute befürworten das, und ich halte das für ein extrem gefährliches Verhalten.“
Vom derzeitigen Krypto-Crash seien beide nicht überrascht. Ihnen zufolge seien daran auch die komplexen Investitionsschemata schuld, die oft auf Ponzi-Schemes basieren. Co-Gründer Finlay zufolge sei die Anzahl der Probleme offensichtlich für alle, die aufmerksam hinschauten. „Es gibt so viele verschiedene Arten des Versagens, die die ganze Zeit passieren“, sagt er über das Krypto-Ökosystem.
Über die Zukunft sagt Davis, dass „die meisten Dinge im Web3, die heute populär sind, in 20 oder 30 Jahren nicht mehr da sein werden“. Er wolle den Fokus künftig auf mehr Sicherheit legen. Auf Twitter schreibt er, dass er hoffe, es den Nutzer:innen in den nächsten sechs Jahren leichter machen zu können, sich vor Betrüger:innen zu schützen.