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MIT Technology Review News

Mit Explosionen und Schockwellen: Wie dieses Startup die Kernfusion neu denkt

Das kanadische Unternehmen General Fusion will in seinem Fusionsgenerator Plasma mit Schockwellen verdichten. Jetzt liegt dazu erstmals eine wissenschaftliche Studie vor.

Von Wolfgang Stieler
1 Min.
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Nach Vorbild der Sterne: Kernfusion liefert große Mengen Energie - ohne nennenswertes Risiko und ohne Atom-Müll. (Foto: pixelparticle/Shutterstock)

Während sich die Inbetriebnahme des experimentellen Fusionsreaktors ITER voraussichtlich noch bis 2035 verzögern wird, wollen private Unternehmen die Energie aus der Kernfusion sehr viel schneller nutzen. Das kanadische Unternehmen General Fusion verfolgt dabei einen besonders exotischen Ansatz: Der Fusionsreaktor von General Fusion soll über eine Brennkammer aus rotierendem, flüssigem Metall verfügen, welches einen Zylinder formt. Mithilfe von mechanischen Kolben komprimiert General Fusion diesen Zylinder zu einer kleinen Kugel, während sie gleichzeitig heißes Wasserstoff-Plasma einleiten. Durch die Kompression wird das Plasma weiter erhitzt und verdichtet, bis eine Fusion zwischen den Wasserstoffatomen stattfindet. Die frei werdende Energie wird direkt von dem flüssigen Metall abtransportiert.

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Konzept zur Kernfusion: Die Idee könnte tatsächlich funktionieren

Bislang existierte das Konzept nur auf dem Papier und in Simulationen. Jetzt haben Forschende von General Fusion erstmals Ergebnisse von Experimenten veröffentlicht, die zeigen, dass die Idee tatsächlich funktionieren könnte: Sie verdichteten ein heißes Plasma in einem sogenannten Tokamak-Reaktor, indem sie Hochleistunsgssprengstoff zündeten, der die Metallauskleidung des Reaktors nach innen drückte.

Die Sprengstoffe mussten dazu in einer symmetrischen Anordnung platziert und gleichmäßig kontrolliert zur Explosion gebracht werden, um eine möglichst gleichmäßige radiale Implosion der Reaktor-Ummantelung zu erzeugen. Denn jede Asymmetrie hätte Störungen im komprimierten Plasma erzeugt.

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Kompression für die Kernfusion

Während der Kompression wurde das Plasma etwa 190-mal dichter als zu Beginn. Die Temperatur stieg auf 0,63 keV, das entspricht rund sieben Millionen Kelvin und die Neutronenausbeute stieg auf mehr als 600 Millionen Neutronen pro Sekunde in einem Kompressionsschuss. Die Ergebnisse zeigten „eine Methode, die Plasmastabilität und -symmetrie während der Kompression sicherstellt, und bestätigten die Vorhersagen des Unternehmens für die Rate der Plasmaerwärmung und die erhöhte Neutronenausbeute“, schreibt General Fusion.

Anfang 2025 will das Unternehmen seinen Demo-Reaktor, die Lawson Machine in Betrieb nehmen und in den darauffolgenden zwei Jahren demonstrieren, dass sie darin eine sich selbst erhaltende Kernfusionsreaktion erzeugen können.

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