Schon auf dem 34. Chaos Communication Congress im Dezember 2017 hat der Berliner Lukas Hartmann seine Idee eines möglichst quelloffenen Notebooks mit dem Namen MNT Reform vorgestellt. Nach mehreren Prototypen ist das Gerät jetzt fertig und soll über eine Crowdfunding-Kampagne verkauft werden. Der MNT Reform wirkt im Vergleich zu vielen modernen Notebooks ziemlich klobig. Das hat allerdings auch seinen Grund: Die Hardware soll im Gegensatz zur mittlerweile etablierten Praxis der großen PC-Hersteller leicht zugänglich sein. So kann das Gerät leicht repariert oder auch nachgerüstet werden.
Beim MNT Reform steht neben dem modularen Aufbau vor allem der Open-Source-Gedanke im Vordergrund. Fast die gesamte Hardware, inklusive den Gehäuseplänen, ist öffentlich unter einer freien Lizenz zugänglich. Die Ausnahme bildet der eingesetzte i.MX8M-Chip von NXM. Der wiederum greift laut MNT zur Kalibrierung des Arbeitsspeichers beim Bootvorgang auf eine nicht quelloffene Routine zurück. Außerdem kommt proprietärer Code zum Einsatz, wenn Nutzerinnen und Nutzer den verbauten HDMI-Ausgang verwenden wollen.
Hartmann und sein Team haben sich nach eigenem Bekunden für den Chip entschieden, weil er ihrer Meinung nach noch am offensten und am besten dokumentiert ist. Sollte es in Zukunft aber eine bessere Alternative geben, beispielsweise auf Basis der offenen Befehlssatzarchitektur Risc-V, dann soll ein Upgrade aufgrund der offenen Hardware-Architektur ohne Probleme möglich sein.
MNT Reform: Notebook wird als Bausatz oder fertig montiert verkauft
MNT Reform wird zunächst nur über eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Crowdsupply angeboten. Dort wollen die Macher insgesamt mindestens 115.000 US-Dollar für die Produktion des Open-Source-Notebooks einnehmen. Wer die Kampagne mit 999 Dollar unterstützt, kann den MNT Reform als Bausatz erwerben. Der muss dann noch zusammengebaut werden, löten ist laut MNT jedoch nicht notwendig.
Wer sich die Arbeit sparen will, kann das fertige Notebook auf für 1.300 Dollar über die Crowdfunding-Kampagne vorbestellen. Für 200 Dollar mehr gibt es ein Terabyte SSD statt der üblichen 256-Gigabyte-Variante, ein veganes Kunstlederetui sowie eine WLAN-Karte. Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis zum 18. Juni. Wie immer bei solchen Kampagnen solltet ihr beachten, dass unvorhergesehene Ereignisse oder Planungsfehler zu Verzögerungen oder einem Totalausfall führen könnten.