Modulares Notebook: Frameworks Laptop 16 ist eine aufrüstbare Gaming-Plattform

Mit der Ankündigung des Laptop 16 tritt Framework in die Fußstapfen von Dell. Der US-Hersteller hatte schon vor vier Jahren mit dem Alienware Area-51m ein aufrüstbares Gaming-Notebook versprochen, es aber nie liefern können. Seit zwei Jahren läuft bereits eine Klage deswegen.
Da stehen die Chancen für Frameworks neuen Wurf schon besser, denn das Unternehmen hat bereits bewiesen, dass es aufrüstbare Laptops liefern kann. Nun hat der US-Hersteller am Rande der am Freitag endenden Game Developers Conference im kalifornischen San Francisco seinen Laptop 16 angekündigt.
Neues Erweiterungssystem verspricht maximale Flexibilität
Dabei zeigt sich Framework wenig bescheiden und verspricht vollmundig, „den heiligen Gral für Gamer, Kreative und andere, die Leistung brauchen, mit modular aufrüstbarer Grafik zu liefern.“
Wie Framework-Chef Nirav Patel gegenüber The Verge erklärte, geht es dabei vor allem um die Aufrüstbarkeit der Grafikleistung. Patel will erforscht haben, wieso aufrüstbare Grafikkarten bislang keinen Erfolg gehabt haben. Sein Laptop 16 soll eine Lösung aus der Essenz der gewonnenen Erkenntnisse sein.
Und das ist eigentlich recht einfach umgesetzt. Denn das regelt Framework über ein neues, sogenanntes Expansion-Bay-System. Das funktioniert so, dass ein Teil der Rückseite des Laptops herausgeschoben und durch ein Modul ersetzt werden kann, das so groß ist, wie der Modulentwickler es braucht.
Module können größer als das Notebook sein
Framework macht auch selbst Vorschläge für Zusatzmodule. Eine Option, die Patel vorschlägt, ist ein Wärmemodul, das „eigentlich nur aus zwei Lüftern besteht, die das System kühlen“. Ebenso sei es aber auch möglich, schlicht ein größeres Grafikmodul zu entwickeln, das dicker und tiefer ist, als jemals in das Gehäuse passen könnte.
Den Zauber leistet dabei eine eigene neue bidirektionale PCI-Express-Hochleistungsschnittstelle. Die soll über einen ausreichenden Durchsatz verfügen, um alle möglichen leistungshungrigen Module anzubinden. Möglich sei es auch, die Schnittstelle über ein externes Gehäuse anzubinden. Vor allem deshalb hofft Framework darauf, Drittanbieter zu gewinnen, die ihre Produkte für die Schnittstelle entwickeln oder anpassen.

Framework Laptop 16: Selbst die Eingabemodule lassen sich tauschen. (Bild: Framework)
Modularität endet nicht im Grafikschacht
Neben dem genannten Modulschacht verfügt der Framework Laptop 16 über sechs Steckplätze und ein neues Eingabemodulsystem, mit dem man die gesamte Tastatur und das Touchpad sogar im laufenden Betrieb durch Verschieben verändern kann. So lassen sich Ziffernblöcke und Touchpads benutzerdefiniert platzieren.
Die meisten der bisher gezeigten Module basieren auf einem Raspberry Pi. Framework will die Dokumentation zur Erstellung eigener Module auf seinem GitHub-Repository verfügbar machen.
Noch keine konkreten Informationen zu Preisen und Verfügbarkeiten
Mehr will Framework indes noch nicht preisgeben. So gibt es keine Informationen zu weiteren Spezifikationen. Auch Preise wurden bislang nicht genannt, und Vorbestellungen sind auch nicht möglich.
All das will der Hersteller erst im Frühjahr kommunizieren. Mit der Verfügbarkeit am Kunden ist sogar erst Ende 2023 zu rechnen. Neben dem Laptop 16 hat Framework neue Intel-Mainboards, sein erstes AMD-Mainboard und einen Akku mit höherer Kapazität für den 13,5-Zoll-Framework-Laptop angekündigt.