Günstiger, aber nicht gratis: N26 startet neues Kontomodell
Die Berliner Digitalbank N26 hat mit dem Premiumkonto N26 Smart ein neues Kontomodell angekündigt, das mit 4,90 Euro im Monat die Brücke zwischen den Gratiskonten und den teureren Kontomodellen ab 9,90 Euro im Monat (N26 You) schlagen soll. „Mit dem neuen Smart-Kontomodell wollen wir eine neue Zielgruppe erreichen. Es gibt viele Kunden, die es von ihrer Bank gewohnt sind, monatlich für ein Konto zu zahlen, die aber mit dem Digital-Angebot nicht zufrieden sind“, erklärt N26-Nordeuropachef Georg Hauer.
Man wolle damit, erklärt das Unternehmen, den Anteil der zahlenden Kunden erhöhen, der derzeit bei rund 20 Prozent der Kunden auf Deutschland bezogen liegt. In anderen Ländern seien es bis zu 30 Prozent, erklärt das Unternehmen; diese Quote zu erreichen, wird naturgemäß bei zunehmender Kundenzahl immer schwieriger. Mit dem Smart-Konto strebt N26 rund 30 Prozent auch in Deutschland an – und da der Kunde vor allem für sein Erstkonto zu zahlen bereit ist, erhöhe sich auch zunehmend der Anteil der Kunden, die N26 als ihre Hauptbank nutzen.
Verzichten muss der Kunde bei N26 Smart gegenüber dem doppelt so teuren N26 You auf wenig: Zunächst einmal hat er auch hier fünf monatliche Gratis-Abhebungen frei (mit Cash26 sogar unbegrenzt), bekommt bei Bedarf Telefonsupport und kann auf die Unterkonten sowohl bei den eigenen „Spaces“ als auch bei den „Shared Spaces“, die er gemeinsam mit anderen Kunden nutzen kann, setzen. Eher eine nette Spielerei ist die Sparfunktion der Aufrundungsregel: Damit werden Kartenzahlungen automatisch auf den nächsten Euro aufgerundet und die Differenz wird automatisch auf einen ausgewählten Space überwiesen. Dagegen fallen die Versicherungspakete weg, die bisher offenbar manchen Kunden, der sie nicht benötigt, vom Buchen des kostenpflichtigen Produkts abgehalten haben.
Neuordnung der N26-Konten: International und Unlimited
Wie N26-Nordeuropachef Georg Hauer im Interview erklärt, soll die Einführung des neuen Kontomodells Auftakt für weitere Änderungen sein. So soll das kostenfreie Standardkonto weiterhin bestehen bleiben und „noch digitaler“ werden. Das teurere N26 You soll dagegen international flexibles Banking ermöglichen, weil Kunden bei internationalen Zahlungen (etwa beim Onlineshopping oder bei Auslandsüberweisungen) sparen können. Aus dem N26-Metal-Konto mit der Metallkarte will man unter dem Begriff N26 Unlimited ein Konto mit noch mehr exklusiven Vorteilen machen – und bestimmte Begrenzungen herausnehmen. Welche das sein werden, lässt Hauer auch auf Nachfrage offen. Naheliegend ist hier natürlich, bei der Zahl der Abhebungen und der Spaces und Shared Spaces keine Restriktionen mehr zu haben.
In der Coronakrise sei die Nachfrage nach den kostenpflichtigen Konten noch einmal gestiegen, erklärt Hauer. Das liege unter anderem daran, dass die Kunden, die Shared Spaces nutzen wollen, dies initiativ nur aus einem der bezahlten Konten heraus tun können. Überhaupt seien zahlreiche neue Features rund um die Spaces genannten Unterkonten in Arbeit. Die Shared Spaces, so lässt er durchblicken, werden mittelfristig – ähnlich wie es beispielsweise beim Mitbewerber Vivid Money vorgemacht wird – über eigene Ibans verfügen, ein Feature, das die technischen Möglichkeiten eines solchen Spaces eindeutig aufwertet. Denn klar ist, dass N26 zwar zu den ersten gehörte, die hierzulande eine solche Idee eingeführt haben, aber dennoch am Ball bleiben muss, weil derartige Features von anderen übernommen und noch verfeinert werden können. Die Spaces werden vor allem von jüngeren Kunden intensiv genutzt, heißt es.
N26-Geldanlageprodukte: Nicht alles muss selbst gemacht werden
Überhaupt sieht sich die Digitalbank am Anfang einer größeren Produktoffensive. Erst kürzlich hatte Hauer berichtet, man könne sich auch Geldanlageprodukte als Teil des eigenen Geschäfts vorstellen – eine Aussage, die man so von dem Unternehmen bisher nicht gehört hatte. Georg Hauer kann sich vorstellen, diese auch in Kooperation mit bestehenden Produktpartnern zu launchen. „Wir wollen das beste digitale Produkt für die Kunden haben – entweder selbst entwickelt oder zusammen mit einem Partner. Kooperationen haben wir in der Vergangenheit schon mit den Sparprodukten erfolgreich durchgeführt und können es uns auch bei anderen Angeboten vorstellen.“
All diese Kontomodelle wird es – wie bisher auch – sowohl für Privatkunden als auch für einzelne Selbstständige geben. Komplexere Strukturen bei den Geschäftskonten, etwa für Startups oder GmbH, strebt N26 aktuell dagegen bewusst nicht an, weil man sich entsprechend fokussieren wolle. Langfristig sei dies durchaus interessant, kurzfristig gebe es bei den Privatkunden aber noch so viel Potenzial zu heben, erklärt Hauer. „Das Potenzial in Deutschland ist riesig, weil die Unzufriedenheit vieler Kunden mit ihrer angestammten Bank wächst. Wir sehen die Chance, in den nächsten Jahren alleine in Deutschland über 5 Millionen Kunden zu erreichen – heute ist dies unsere globale Kundenzahl.“
Habe schon gedacht, ich bin im Jahr verrutscht…
Ist eigentlich nur das N26 black mit farbigen Karten zur Auswahl.
Einen RICHTIGEN Mehrwert könnten die schaffen, wenn sie Kreditkarten Prozessing anbieten würden. Also unsere Kunden ihre Kreditkarten-Infos direkt in eine N26 App eintragen könnten und wir nicht dieses Stripe-Gebastel nutzen müssten.